Private Vermögensanlage: Nachhaltig investieren

01.10.2020

Dr. Marc-Oliver Lux, Geschäftsführer Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München / Foto: © Dr. Lux & Präuner

Ein Trend zieht immer stärker in die private Geldanlage ein: Immer mehr Menschen achten mittlerweile nicht mehr nur auf die Rendite, die ihr Finanzkapital abwirft, sondern auch darauf, dass es nachhaltig investiert wird.

Das Kapital, das private Anleger in nachhaltige Finanzprodukte investieren - also in jene Produkte, die Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungs-Kriterien ausdrücklich in ihren Anlagebedingungen verankern -, hat sich innerhalb von nur zwölf Monaten fast verdoppelt von 9,4 Milliarden Euro auf über 18 Milliarden Euro.

Passend zur steigenden Nachfrage gibt es mittlerweile ein recht umfangreiches Angebot zur Geldanlage, aus dem Anleger mit Interesse an Nachhaltigkeit wählen können. Die Anbieter treffen damit den Nerv der Verbraucher - machen allerdings mit der neuen Flut an Produkten auch vielen die Investmententscheidung schwer. Von aktiv gemanagten Fonds bis hin zu Indexfonds bzw. ETFs und Direktinvestments gibt es offenbar kein Finanzprodukt für Privatanleger, das nicht mittlerweile auch in vielfältigen nachhaltigen Versionen erhältlich ist. So gibt es inzwischen 145 nachhaltig gemanagte Investmentfonds allein in Deutschland.

Das Vermögen in den Fonds stieg um gut 40 Prozent von 44,7 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf 63,2 Milliarden Euro in 2019. Zum Vergleich: 2005 steckten gerade einmal 2,6 Milliarden Euro in diesen Fonds. In solche Produkte legen allerdings auch große Investoren wie Stiftungen, Pensionskassen oder Versicherungen Kapital an.

Für die Qual der Produktauswahl werden Anleger aber oft auch belohnt: Weil die Nachfrage nach nachhaltigen Investments steigt, werfen diese Anlage zunehmend mehr Rendite ab als ihre nicht-nachhaltigen Pendants, aus denen tendenziell Geld abfließt. In den vergangenen zehn Jahren brachten nachhaltige globale Aktienfonds jährlich im Schnitt eine Mehrrendite von einem halben Prozentpunkt. Dieser Vorsprung wuchs im vergangenen Jahr auf 3,1 Prozentpunkte. Und auch in diesem von der Coronakrise geschüttelten Jahr hat der breite Aktienindex MSCI World SRI mit Ausrichtung auf Nachhaltigkeit bisher etwas besser ausgesehen und etwas weniger verloren als sein traditioneller "Bruder", der MSCI World.

Weiter auf Seite 2