Private Unfallversicherung: Für wen sich der Schutz lohnt
29.04.2025

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Ob beim Heimwerken, beim Sport oder auf Reisen – die meisten Unfälle passieren in der Freizeit und sind daher nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Eine private Unfallversicherung kann in solchen Fällen eine finanzielle Unterstützung bieten. Doch nicht für alle Verbraucher ist sie tatsächlich nötig. „Bevor man über eine private Unfallversicherung nachdenkt, sollten unbedingt existenzielle Risiken wie der Verlust der Arbeitskraft oder Haftungsrisiken abgesichert sein“, sagt Bianca Boss, Vorständin beim BdV.
Erst wenn diese grundlegenden Absicherungen bestehen, kann eine private Unfallversicherung ergänzend sinnvoll sein, da sie eine grundsätzlich nachrangige Versicherung ist – etwa für Menschen mit körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten, für sportlich Aktive oder für Personen, die viel im Haushalt oder handwerklich tätig sind. Denn die private Unfallversicherung zahlt bei dauerhafter körperlicher Beeinträchtigung durch einen Unfall – nicht jedoch bei Erkrankungen. Die Leistung erfolgt in der Regel als einmalige Kapitalzahlung, etwa für notwendige Umbauten der Wohnung oder des Autos oder Hilfsmittel. Entscheidend sind eine ausreichend hohe Invaliditätsgrundsumme von mindestens 100.000 Euro und eine angemessene Progression im Bereich von 350 Prozent bei Vollinvalidität. „Mit der Schwere der Unfallfolgen steigt meist auch der finanzielle Absicherungsbedarf. Durch die Vereinbarung einer sogenannten Progression steigen die Leistungen bei höheren Invaliditätsgraden deutlich an“, sagt Boss.
Zusatzleistungen wie Krankenhaustagegeld, Helmboni, „Gipsgeld“ oder Übergangsleistungen machen die private Unfallversicherung unnötig teuer und bringen kaum Mehrwert. „Wer Einkommensausfälle absichern möchte, kommt um eine Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung nicht herum – idealerweise ergänzt um eine Krankentagegeldversicherung“, sagt Boss. Auch eine vereinbarte Dynamik ist nicht nötig. Sie treibt die Beiträge regelmäßig in die Höhe – sinnvoller ist es, gleich zu Vertragsbeginn ausreichend hohe Invaliditätsgrundsummen zu wählen.
Auch für Seniorinnen und Senioren kann es sinnvoll sein, eine private Unfallversicherung abzuschließen oder die bestehende aufrechtzuerhalten – insbesondere dann, wenn sie ein aktives Leben führen, Sport treiben oder reisen. „Wir empfehlen eine individuelle Prüfung des Absicherungsbedarfs – unter Einbeziehung der Lebensumstände, familiären Situation und finanziellen Verpflichtungen“, sagt Boss. „Unser Beratungsteam hilft dabei gern.“ (mho)

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