Postbank trotzt den Marktschwierigkeiten

09.11.2016

Die Postbank hat die Schwierigkeiten im Kapitalmarkt gut überstanden ©eelnosiva fotolia.com

Frank Strauß, Vorstandsvorsitzender der Postbank, sagte: "Insgesamt betrachtet kommen wir trotz des widrigen Umfelds bei der Umsetzung unserer Strategie gut voran. Wir haben unser Kundengeschäft steigern und die Kosten senken können, haben weitere Fortschritte bei der digitalen Transformation der Bank gemacht und konnten unseren Einlagenüberhang senken. Dies bringt uns unserem strategischen Ziel näher, eine ausgeglichene Kundenbilanz zu erzielen. Unser risikoarmes Geschäftsmodell hat sich damit im Vergleich zum Markt in den ersten neun Monaten des Jahres weiterhin als robust erwiesen. Herauszuheben ist dabei vor allem, dass nicht nur unser Kreditneugeschäft für Privat-, Geschäfts- und Firmenkunden wächst, sondern auch unsere Bestände größer werden. Zudem zeichnet sich ab, dass unsere Kunden die Ankündigung der neuen Girokontowelt mit dem neuen Preismodell zum 1. November durchaus positiv und mit Verständnis aufnehmen."

Der Bestand der privaten Girokonten blieb bis September fast gleich und sank lediglich um 0,3 Prozent. Mit weiterhin rund 5,2 Millionen privaten Girokonten bleibt die Postbank unverändert führend im deutschen Markt. Der Anteil der online-fähigen Girokonten erhöhte sich von 83 Prozent auf 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Im September konnte die Postbank ihren Kunden erstmals einen voll-digitalisierten, unter zehn Minuten dauernden Eröffnungsprozess für ein Girokonto anbieten. Zudem berief die Postbank zur Unterstützung der laufenden digitalen Transformation des Unternehmens mit dem "Digital Expert Board" ein hochkarätig besetztes Gremium erfahrener Digital-Profis.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2016 konnte die Postbank eine positive Entwicklung im Neugeschäft mit Kreditprodukten verzeichnen und bewegt sich damit im Vergleich zu den vergangenen Jahren auf Rekordniveau. Das gesamte Kreditneugeschäft mit Privat-, Geschäfts- und Firmenkunden erreichte ein Volumen von 14,6 Milliarden Euro und legte damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,6 Milliarden Euro bzw. 12,6 Prozent zu.

Im Privatkundengeschäft stieg das Kreditneugeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 0,6 Milliarden Euro bzw. 6,2 Prozent. Das Neugeschäft der privaten Baufinanzierung einschließlich ausgezahlter Bauspardarlehen wuchs um ca. 0,4 Milliarden Euro bzw. 4,8 Prozent und erzielte ein Gesamtvolumen von mehr als 9,3 Milliarden Euro. Das Ratenkreditneugeschäft konnte um mehr als 0,2 Milliarden Euro bzw. 12,5 Prozent auf ein Gesamtvolumen von 2,1 Milliarden Euro gesteigert werden.

Das verbesserte Kreditneugeschäft machte sich zusätzlich positiv in der Bestandsentwicklung bemerkbar. Der Kreditbestand wuchs um 1,6 Milliarden Euro bzw. 1,8 Prozent auf 91,1 Milliarden Euro. Insbesondere der Bestand an Ratenkrediten erhöhte sich im Vergleich zum Jahresende 2015, und zwar um über 0,5 Milliarden Euro bzw. 8,3 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro. Im Baufinanzierungsgeschäft lag der Bestand im dritten Quartal 2016 bei rund 65 Milliarden Euro und blieb damit im Vergleich zum Jahresende 2015 stabil.

Das Neugeschäft mit Firmenkundenkrediten und gewerblichen Immobilienfinanzierungen konnte in den ersten neun Monaten 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich um rund 1 Milliarden Euro bzw. bzw. 33,8 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro gesteigert werden. Der Bestand an Firmenkundenkrediten und gewerblichen Immobilienfinanzierungen konnte somit weiter ausgebaut werden und erhöhte sich von 13,8 Milliarden Euro am Jahresende 2015 auf 14,4 Milliarden Euro am 30. September 2016.

Prognose

Im Hinblick auf den Geschäftsverlauf des gesamten Konzerns im Geschäftsjahr 2016 kann die Postbank nach Ablauf der ersten neun Monate 2016 die Erwartungen gegenüber der Darstellung im Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2015 bzw. im Konzernzwischenlagebericht zum 30. Juni 2016 in einigen Punkten präzisieren. Aufgrund der im Vergleich zum Halbjahresfinanzbericht 2016 um einen mittleren zweistelligen Millionen Euro-Betrag korrigierten Erwartungen, die zum Teil auf zunehmende regulatorische Belastungen sowie das anhaltend niedrige Zinsniveau zurückzuführen sind, erwartet die Postbank, dass das Ergebnis vor Steuern anstatt um einen niedrigen nunmehr um einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag rückläufig sein wird. In Bezug auf das bereinigte Ergebnis vor Steuern bestätigt die Postbank jedoch unverändert die im Halbjahresfinanzbericht 2016 mitgeteilte Prognose. (ah)

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