Postbank behauptet sich
28.07.2016
Zentrale der Postbank in Bonn Foto: Postbank
Erfolgsrechnung Das Ergebnis vor Steuern (ex ESI, d.h. exklusive Sondereffekten aus der erneuten Konsolidierung der Servicegesellschaften sowie Aufwendungen für die Entflechtung und Zukunftsinvestitionen) im zweiten Quartal 2016 stieg um rund 2 Prozent auf 134,2 Millionen Euro an (Q2 2015: 131,7 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Steuern im ersten Halbjahr 2016 lag mit 166 Millionen Euro um 85 Millionen Euro bzw. 33,9 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Wesentlichen Einfluss hatten das anhaltend schwierige Markt- und Zinsumfeld sowie marktbedingte Bewertungseffekte, die sich in der Vergleichsperiode positiv auf das Handelsergebnis auswirkten Die Gesamterträge im ersten Halbjahr 2016 profitierten von einem deutlich verbesserten Finanzanlageergebnis sowie von der infolge der Erweiterung des Konsolidierungskreises vorgenommenen Erfassung der durch die Servicegesellschaften erzielten konzernexternen Erträge, sodass die Gesamterträge um 51 Millionen Euro bzw. 3,0 Prozent auf 1.764 Millionen Euro gesteigert werden konnten. Auch ohne die veränderte Erfassung der Erträge aus den Servicegesellschaften im Provisionsüberschuss hätte sich trotz der anhaltend schwierigen Marktbedingungen im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Wachstum der Gesamterträge ergeben. Aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfelds, das für alle einlagenstarken Banken eine Herausforderung darstellt, sank der Zinsüberschuss im zweiten Quartal 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 7,1 Prozent auf 588 Millionen Euro. Der Zinsüberschuss im ersten Halbjahr 2016 sank moderat um 69 Millionen Euro bzw. 5,5 Prozent auf 1.183 Millionen Euro. Die positiven Effekte aus dem erneut gesteigerten Neugeschäftswachstum bei Baufinanzierungen, Ratenkrediten und Firmenkundenkrediten sowie dem im ersten Halbjahr 2016 erzielten Netto-Bestandswachstum konnten die negativen Effekte aus der Belastung durch das Niedrigzinsszenario nicht vollständig kompensieren. Das Handelsergebnis im ersten Halbjahr 2016 sank um 16 Millionen Euro bzw. 64,0 Prozent auf 9 Millionen Euro, vor allem aufgrund marktbedingter Bewertungseffekte, u.a. aus Devisen und Derivaten, die im ersten Halbjahr 2015 mit 39 Millionen Euro positiv zu Buche geschlagen hatten. Beim Ergebnis aus Finanzanlagen im zweiten Quartal 2016 profitierte die Postbank insbesondere von dem Verkauf der strategischen Beteiligung an Visa Europe Ltd. und erzielte dadurch eine deutliche Verbesserung auf 129 Millionen Euro nach 10 Millionen Euro im zweiten Quartal 2015. Das Ergebnis aus Finanzanlagen im ersten Halbjahr 2016 war von dem Verkauf der strategischen Beteiligung an Visa Europe Ltd. ebenfalls positiv beeinflusst und konnte deutlich um 130 Millionen Euro bzw. 295,5 Prozent auf 174 Millionen Euro gesteigert werden. Neben dem positiven Ergebniseffekt aus der Visa Europe Ltd. Transaktion konnte im ersten Halbjahr 2016 durch die Reduzierung eines strategischen Aktieninvestments, dem eine Vertriebskooperation zugrunde liegt, ein weiterer positiver Ergebniseffekt in Höhe von 22 Millionen Euro realisiert werden. Der Provisionsüberschuss im ersten Halbjahr 2016 stieg begründet durch die Erweiterung des Konsolidierungskreises leicht um 6 Millionen Euro bzw. 1,5 Prozent auf 398 Millionen Euro. Die Erweiterung des Konsolidierungskreises der Postbank Gruppe um die Servicegesellschaften führte dazu, dass die von den Servicegesellschaften erzielten Erträge aus der Abwicklung des Zahlungsverkehrs für konzernexterne Kunden im ersten Halbjahr 2016 den Provisionsüberschuss erhöhten. Die Risikovorsorge im ersten Halbjahr 2016 im Kreditgeschäft verringerte sich moderat um 5 Millionen Euro bzw. 6,2 Prozent auf 76 Millionen Euro. Die auf Basis des zweiten Quartals 2016 annualisierte Nettozuführungsquote – bezogen auf den Kundenkreditbestand – lag mit 15 Basispunkten trotz der im ersten Halbjahr 2015 vorgenommenen Auflösung von Risikovorsorge in Höhe von 29 Millionen Euro bedingt durch den Verkauf zweier Kreditportfolios moderat unter dem sehr niedrigen Niveau des zweiten Quartals 2015 von 16 Basispunkten. Die weiterhin erfreulich geringe Nettozuführungsquote spiegelt die unverändert hohe Kreditqualität und das konservative Geschäftsmodell der Postbank wider. Aktives Kostenmanagement trug dazu bei, dass der adjustierte Verwaltungsaufwand im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich trotz steigender Kosten für Regulatorik mit 690,8 Millionen Euro stabil gehalten werden konnte (Q2 2015: 692,2 Millionen Euro) Der Verwaltungsaufwand im ersten Halbjahr 2016 erhöhte sich – vor allem bedingt durch die Erweiterung des Konsolidierungskreises, die den Verwaltungsaufwand in Höhe von 141 Millionen Euro belastete – um etwa 201 Millionen Euro bzw. 15,7 Prozent auf 1.484 Millionen Euro. Maßgeblich zu Buche schlugen darüber hinaus die mit 35 Millionen Euro deutlich erhöhten Aufwendungen für strategische Initiativen im Zusammenhang mit der Erreichung der Eigenständigkeit sowie die erstmalige Belastung aus dem Beitrag zur EU-Einlagensicherung in Höhe von 19 Millionen Euro. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern betrug im ersten Halbjahr 2016 entsprechend 4,7 Prozent nach 7,7 Prozent im Vorjahr. Die Cost Income Ratio verzeichnete mit 86,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 82,6 Prozent einen Anstieg um 4,1 Prozentpunkte.
Ausblick
Im Hinblick auf den erwarteten Geschäftsverlauf des Postbank Konzerns im Geschäftsjahr 2016 geht die Postbank per 30. Juni 2016 gegenüber der Darstellung im Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2015 unverändert von einem Rückgang des Ergebnisses vor Steuern um einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag aus. www.postbank.de