Positive Aussichten am US-Immobilienmarkt

02.11.2020

Volker Arndt, Geschäftsführer der US Treuhand / Foto: © US Treuhand

Corona-Pandemie, die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl und Proteste rund um die Black-Lives-Matter-Bewegung – die USA befinden sich in stürmischen Zeiten. Prognosen, wie sich die US-Wirtschaft in naher Zukunft entwickelt sollte, sind sehr schwierig. Auch der US-Immobilienmarkt steht vor großen Herausforderungen.

Wachstumsmarkt mit Besonderheiten

Die USA waren, sind und bleiben ein entscheidender „Player“ der gesamten Weltwirtschaft. Und so verhält es sich auch mit den US-amerikanischen Immobilienmärkten. Die schiere Größe, die Diversität und das kontinuierliche Bevölkerungswachstum machen den Gesamtmarkt weiterhin spannend und mittel- und langfristig lukrativ für gezielte Investments. Ein Grund für die positive Entwicklung der US-Immobilienwirtschaft ist sicherlich, dass die USA jährlich ein Bevölkerungswachstum von 2,0 bis 2,5 Millionen Menschen haben. Das US Census Bureau prognostiziert für das Jahr 2060 eine US-Bevölkerung von 417 Millionen Menschen, was einer Zunahme von 27 Prozent gegenüber 2019 (328,2 Millionen) entsprechen würde. Diese benötigen sowohl Wohn- als auch Arbeitsraum. Die Frage ist, welche Standorte in Zukunft besonders davon profitieren werden. Bei der Beantwortung dieser Frage begehen gerade deutsche Investoren oft den Fehler, auf die aus ihrem Heimatmarkt bewährten Strategien zu setzen. Also sich hauptsächlich auf die größten Metropolen und deren Innenstädte zu fokussieren. Doch dieses deutsche Denken ist in Amerika fehl am Platz, denn dort sind die wachstumsstärksten Städte im mittleren Segment zu finden.

Südliche Anziehungskraft

Als eine grundsätzliche Faustregel kann gelten: „Investiere dort, wo Wachstum ist.“ Zu den aussichtsreichsten Regionen zählen die 16 sogenannten Südstaaten, von denen immerhin sechs zu den wirtschaftlichen Top-15 der gesamten USA gehören. So hat zum Beispiel Texas ein vergleichbares Bruttoinlandsprodukt wie Südkorea. Mit rund 100 Millionen Amerikanern lebt immerhin knapp ein Drittel der gesamten US-Bevölkerung in den Südstaaten. Und es werden immer mehr. Seit einigen Jahren vollziehen sich große Ströme der Binnenmigration in den USA. Deren bevorzugte Himmelsrichtung ist der Süden, und dort hauptsächlich Städte wie Orlando, Raleigh, Austin, Las Vegas, Charlotte oder Phoenix. Verlierer dieser Entwicklung sind vor allem der Nordosten und der Mittlere Westen, aber auch die großen und teuren Ballungsräume in Kalifornien.

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