Pools von Corona unbeeindruckt

18.12.2020

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Breites Spektrum

Aus der Studie geht zudem hervor, dass die Maklerunternehmen sehr breit aufgestellt sind. So bieten mit einer Ausnahme alle Umfrageteilnehmer mindestens drei Produktkategorien. Vor allem im Versicherungsgeschäft soll die Produktpalette noch weiter ausgebaut werden. Auch bezüglich der Zielgruppe sind die befragten Unternehmen sehr breit aufgestellt. So will keines der befragten Unternehmen auf Versicherungs- und Finanzanlagenvermittler verzichten und nur vier Umfrageteilnehmer beschränken sich ausschließlich auf Versicherungsmakler. Die anderen kooperieren mit mindestens einer weiteren Vermittlergruppe, häufig Finanzmakler und Vertriebe. Mit ca. 27.000 hat Fonds Finanz mit Abstand die meisten Vertriebsvereinbarungen. Mit deutlichem Abstand folgt Jung, DMS & Cie. mit ca. 16.000 Vertriebsvereinbarungen. Hinter einer Vertriebsvereinbarungen können mehrere Vermittler stehen. Deshalb melden die befragten Unternehmen mit ca. 185.000 fast doppelt so viele Vermittler wie Vertriebspartner.

Corona als Stresstest

Der PoolRadar 2020 kam auch nicht um das alles beherrschende Thema des Jahres herum: Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Auswirkungen und Konsequenzen für Branche, Vermittler und Dienstleister. Die Studie zeigt, dass sich die meisten Teilnehmer für die Herausforderungen gut gewappnet sehen. So prognostiziert kein einziges Unternehmen einen Umsatzrückgang und auch das Geschäftsmodell bleibt unangetastet. Oberste Priorität genießt die vertriebliche Unterstützung der Partner, die meist mit zusätzlichen Investitionen in Digitalisierungsprojekte einhergeht. Die Befragten prognostizierten zudem, dass sich Vertriebspartner angesichts der Herausforderungen zu größeren Einheiten zusammenschließen würden. Schwierig werden dürfte es für Vermittler mit dem Schwerpunkt auf Personenversicherungen. Einen Lichtblick verspreche aber die zunehmende Digitalisierung, die den die Produktivität der Vermittler erhöhen würde. Die Digitalisierung bedeutet aber nicht, dass bei den Pools Arbeitsplätze wegfallen. Der größte Arbeitgeber ist die Fonds Finanz, die 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, gefolgt von Jung, DMS & Cie. mit 277 Beschäftigten. Deutlich an Belegschaft hinzugewonnen hat die Netfonds Gruppe, die binnen eines Jahres ihr Personal von 185 auf nunmehr 250 Beschäftigte ausbaute.

Die befragten Unternehmen bieten ihren Vertriebspartnern zudem umfangreiche Unterstützung in der Krise an. So sind viele bereit, bei Bedarf Courtagenrückforderugen zu stunden, für zwölf Unternehmen kommen sogar Liquiditätshilfen in Betracht. Durch zusätzliche Vertriebskampagnen wollen die Polls zudem dazu beitragen, Einschnitte bei Umsatz und Ertrag abzumildern.

Weitere Aspekte der Untersuchung sind betriebswirtschaftliche Kennzahlen, Anforderungen an und Services für Vertriebspartner, Produktpalette, Deckungskonzepte, Risikovoranfragen und Ausschreibungen, Kostenmodelle, MVP/CRM, BiPRO-Normen, IT-Standards und -Services, PSD-2-Services sowie kostenlose und kostenpflichtige Softwareangebote. (ahu)