PKV-Beiträge nehmen Fahrt auf
13.07.2021
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Die Beiträge der PKV-Tarife steigen immer stärker. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden wohl erst in Zukunft sichtbar. Das zeigt das von MORGEN & MORGEN erstellte M&M Rating PKV-Beitragsstabilität.
In den vergangenen Jahren hat sich die Beitragsentwicklung im PKV-Neugeschäft entspannt, was vor allem auf den „Beitrags-Reset“ durch die Unisex-Tarifgeneration im Jahr 2012 zurückzuführen ist. Aufgrund der Alterung des Bestandes und des medizinischen Fortschritts kam es auch in diesem Jahr zu Beitragsanpassungen. Das zeigt das aktuelle M&M Rating PKV-Beitragsstabilität, laut dem die Beiträge im diesjährigen Neugeschäft um durchschnittlich 2,53 % gestiegen sind. Damit hat die Beitragsanpassung (BAP) gegenüber den Vorjahren wieder an Fahrt aufgenommen: Im vergangenen Jahr hatte sie noch 1,77 % betragen, 2019 1,68 %. Bei der Einführung der Unisex-Tarife lag die durchschnittliche Beitragsanpassung noch bei 1,44 %. Beim Rating verglichen die Analysten Neugeschäftsbeiträge und Beitragsanpassung der PKV-Tarife marktweit und aggregieren sie zu einer Bewertung pro Tarifkombination. Es wurden nur Tarife berücksichtigt, die bereits seit mindestens fünf Jahren auf dem Markt sind.
„Insgesamt ist eine steigende Tendenz der BAP im Neugeschäft zu erkennen, die sich mit den langsam alternden Beständen der Unisex-Tarifgeneration begründen lässt. Das Niveau der Bisex-Tarife mit fünfprozentiger BAP ist dabei aber noch lange nicht erreicht,“ zeigt Thorsten Bohrmann, Senior Versicherungsanalyst bei MORGEN & MORGEN, die aktuelle Entwicklung auf.
Diese Tendenz wird auch bei der Verteilung innerhalb der Ratingbewertung bestätigt. So gibt es immer weniger Tarife, die nur eine geringe Anpassung der Beiträge vornehmen und damit die Bestnote von Fünf Sternen erhalten. Wie in den Vorjahren zeigt sich im Ergebnis eine leichte Verschiebung in der Sterneverteilung weg von den Höchstbewertungen. Mit 317 vier- und fünf-Sterne Tarifen von insgesamt 808 Tarifen zeigt sich aber nach wie vor ein großer Teil sehr stabil.
„Das Ratingergebnis erfüllt weiterhin seinen Auftrag und spiegelt die aktuelle Marktsituation sowie die Marktentwicklung. Daher haben wir die in 2018 großzügig angesetzten Benchmarks im Ratingverfahren 2021 beibehalten“, erläutert Bohrmann und verdeutlicht „das erste Unisex-Ratingergebnis war in 2018 eher überdurchschnittlich gut und wir nähern uns aktuell dem guten bis normalen BAP-Niveau“. Eine Anpassung im Benchmarking wird erst erforderlich, wenn das Ergebnis einen verzerrten Marktblick zeigen würde.
Welche Folgen die Corona-Pandemie hat und welche Beitragsentlastung gewünscht wird, lesen Sie auf Seite 2