Online-Handel verändert stationären Einzelhandel

06.09.2018

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Der zunehmende Online-Handel hat auch Auswirkungen auf den stationären Einzelhandel. Die Auswirkungen für die einzelnen Sparten sind sehr unterschiedlich.  Dennoch bleiben Handelsimmobilien bei Investoren weiterhin beliebt. Das macht der neue HAHN Retail Real Estate Report deutlich, den die Hahn Gruppe gemeinsam mit CBRE, bulwiengesa und dem EHI Retail Institute erstellt und heute veröffentlicht hat.

Trotz aller Konkurrenz durch den Online-Handel blickt der stationäre Einzelhandel insgesamt optimistisch in die Zukunft. Jedoch steigt auch die Zahl der Pessimisten. So gaben im HAHN Retail Real Estate Report, für den 66 Expansionsverantwortliche des Einzelhandels sowie 40 Entscheidungsträger von institutionellen Immobilieninvestoren befragt wurden, ca. 52 % der befragten Entscheidungsträger an, von steigenden Umsätzen im Vergleich zur Vorjahresperiode auszugehen. Damit steigerte sich der Anteil der Optimisten um 9 Prozentpunkte gegenüber der letztjährigen Erhebung. Zurückgegangen ist hingegen der Anteil der Befragten, die mit zumindest von stabilen Umsätzen ausgehen: Im letzten Jahr waren es noch 49 %, dieses Jahr sind es nur 47 %. Gleichzeitig ist der Anteil der Befragten, die von Umsatzrückgängen, ausgehen, von 8 % im Vorjahr auf 11 % in diesem Jahr gestiegen.

Unterschiedliche Entwicklungen in verschiedenen Sparten

Ein wesentlicher Knackpunkt für den Erfolg des Online-Handels die Praktikabilität: Während Produkte wie Unterhaltungselektronik oder Kleidung sehr leicht online bestellt und dann geliefert werden können, sieht es bei Lebensmittel und im Baumarktbereich ganz anders aus: Während bei ersterem die Frische über die Lieferzeit nur schwer kontrolliert werden kann, ist es bei letzterem vor allem die Praktikabilität des Produkts: Die Vorstellung, dass der Paketbote einen Sack Zement anliefert ist für die meisten wohl eine seltsame Vorstellung. Entsprechend unterschiedlich entwickeln sich die einzelnen Segmente des Einzelhandels im Angesicht der Konkurrenz durch den Online-Handel: So erwarten die Vertreter der Branchen Hobby / Freizeit und Gastronomie für die kommenden 12 Monate zu 100 % bzw. 80 % eine steigende Flächennachfrage. In den Bereichen Lebensmittel und Drogerie erwarten immerhin 44 % bzw. 33 % der befragten Entscheidungsträger, dass die Flächennachfrage zunehmen wird. Hingegen glauben in der Branche Schuhe / Accessoires 73 % der Befragten an einen Rückgang der Nachfrage. Im Bereich Gesundheit / Beauty glaubt immerhin jeder zweite, dass die Flächennachfrage zurück gehen wird.

Gegessen werden muss immer, aber die Lebensmittel werden nur selten im Internet bestellt. Entsprechend führt der Lebensmitteleinzelhandel, gemeinsam mit den Drogerien, die Vermietungsstatistik von CBRE an. So waren Rewe, EDEKA, Aldi, Rossmann und dm die fünf aktivsten Neumieter von Handelsflächen. Im Non-Food-Bereich rangieren preisorientierte Fachmärkte auf den vorderen Plätzen der Vermietungsstatistik. Bei Betrachtung der aktivsten Anmieter von Flächen in Fachmarktzentren fällt auf, dass diese weitgehend deckungsgleich mit den aktivsten Mietern über alle Objekttypen sind.

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