Nur unzureichende Absicherung für Todesfall

28.11.2018

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Unklarheit über Vorsorgebedarf

Neben der Verdrängung des eigenen Todes könnte auch die Unterschätzung des eigenen Vorsorgebedarfs ein wesentlicher Grund dafür sein, warum die Risikolebensversicherung noch nicht weit verbreitet ist. So glauben die Befragten, die keine entsprechende Versicherung abgeschlossen haben, dass sie im Schnitt einen Vorsorgebedarf von 125.000 Euro haben. Versicherte glauben hingegen an einen Vorsorgebedarf von 175.000 Euro. Erstaunlich: Im Schnitt haben die Versicherten dennoch nur einen Bedarf von 150.000 Euro abgeschlossen und sich damit offenbar bewusst nicht ausreichend versichert. „Im Ergebnis bedeutet dies, dass die Mehrheit der Befragten ihren Bedarf zu gering einschätzt oder gar keine genauen Vorstellungen über ihren Vorsorgebedarf im Bereich Risikoleben hat“, erklärt Walter Capellmann. „Insofern ist es für die Beratung zur Risikolebensversicherung besonders wichtig, dass Makler und Vermittler gemeinsam mit ihren Kunden den individuellen Bedarf ermitteln.“ Den nicht versicherten Vorsorgebedarf können die Deutschen auch nicht mit Sparrücklagen ausgleichen. So hat knapp jeder zweite Befragte weniger als 10.000 Euro auf der hohen Kante – im Ernstfall deutlich zu wenig.

Berater sind gefragt

Die Risikolebensversicherung ist ein durchaus komplexes Produkt, das persönliche Beratung erfordert. Entsprechend vertrauen die Befragten in der Studie auf ihren Berater. So gaben mehr als 60 % der Befragten ohne Risikolebensversicherung an, dass für sie eine persönliche Beratung vor dem Abschluss bzw. vor der Entscheidung für ein Produkt wichtig sei. Erstaunlich: Der Wunsch nach persönlicher Beratung nimmt mit zunehmendem Alter ab: So wollen drei Viertel der 20- bis 49-jährigen sich vor dem Abschluss mit ihrem Berater austauschen, bei den 50- 59-jährigen sind es nur noch 65 %. Dabei könnte man meinen, dass die jüngere Generation eher bereit wäre, eine solche Versicherung im Internet abzuschließen.

Vor allem wenn Kinder im Haushalt sind, wünschen die Befragten eine Beratung zum Thema Risikoleben. So hatten mehr als drei Viertel alle Befragten mit Kindern bereits eine Beratung hierzu oder wünschen diese. Befragte ohne Kinder hatten hingegen nur zu etwas mehr als zwei Dritteln eine entsprechende Beratung oder wünschen diese. Für den Beratungswunsch spielt auch das Einkommen eine wichtige Rolle. Befragte, die ein Haushaltseinkommen von weniger als 2.000 Euro haben, wünschen nur zu ca. 65 % eine Beratung zum Thema Risikolebensversicherung, Befragte mit einem höheren Einkommen hingegen zu ca. 75 %.

Vielfältige Gründe für Abschluss einer Risikolebensversicherung

Für welche Risikolebensversicherung sich die Befragten schlussendlich entscheiden, hängt im Wesentlich an monetären Kriterien. So ist für ca. 57 % der versicherten Befragten das Preis-Leistungsverhältnis entscheidend. Jedoch gaben auch ca. 43 % der nicht-versicherten Befragten an, dass sie bislang keine Versicherung abgeschlossen haben, weil sie sich eine Risikolebensversicherung nicht leisten könnten. „In Anbetracht der relativ geringen Beiträge für eine Risikolebensversicherung ist dieser Wert erstaunlich hoch. Hier besteht offenbar eine Fehleinschätzung hinsichtlich der Kosten für eine Risikoleben, die in der Beratung leicht aufgeklärt werden kann“, so Capellmann.

Wie wichtig die Beratung beim Abschluss einer Risikolebensversicherung ist, unterstreicht auch die Tatsache, dass für knapp die Hälfte der Befragten die gute Beratung für den Abschluss der Versicherung entscheidend war. Doch auch die Erfahrung anderer Kunden spielt hierbei eine Rolle. So gab ca. jeder vierte Befragte an, dass für ihn positive Kundenbewertungen und Erfahrungsberichte ein ausschlagender Grund war, das Produkt zu wählen. Für ähnliche viele Befragte waren das gute Image des Anbieters und gute Erfahrungen mit diesem der Grund, sich für das Produkt zu entscheiden. Für jeden Fünften sind zudem ergänzende Leistungen und Services über die rein finanzielle Versicherungsleistung hinaus bei der Entscheidung für eine Risikolebensversicherung ausschlaggebend gewesen. (ahu)

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