Neue Sparprodukte und neue Vergütungsmodelle

28.06.2019

Iris Bauer, Leiterin Produktmanagement und Produktentwicklung bei der LV 1871 / Foto: © LV 1871

finanzwelt: Fast ein Drittel der Fonds in Ihrem Portfolio sind ETFs. Warum empfehlen sich ETFs heute als Bestandteil der Altersvorsorge? Bauer» ETFs lohnen sich insbesondere im Rahmen von fondsgebundenen Versicherungen, da sie einfach und flexibel als Kapitalanlage eingebunden werden können. Langfristiger Vermögensaufbau heißt investieren, nicht spekulieren. Dieses Prinzip bilden Indexfonds sehr gut ab. Denn sie sind breit diversifiziert. Das bedeutet, sie enthalten deutlich mehr Titel als traditionelle Fonds. Eine breite Streuung mindert das Anlagerisiko und ist deshalb bei Kunden beliebt. Anders als bei klassischen Aktienkäufen geht es nicht darum, den Markt zu schlagen, sondern den Markt abzubilden. Natürlich können die Kurse auch bei einem Indexfonds steigen und fallen. Im Vergleich zu klassischen Anlagemodellen und traditionellen Fonds sind ETFs allerdings sehr kostengünstig und schlagen nur mit einem Bruchteil der Kosten zu Buche. Das ist gerade bei langfristigen Investments auf Kundenseite ein wichtiger Faktor. Werden sie als langfristiges Investment gedacht, können sie so im Schnitt eine höhere Rendite als klassische Anlageformen erzielen. Im Rahmen einer fondsgebundenen Versicherung bieten sie eine Form des Vermögensaufbaus, mit dem der Kunde seine Sparziele langfristig und zuverlässig erreichen kann.

finanzwelt: Warum sind die Produkte so attraktiv für Vermittler? Wie müssen Produkte gestrickt sein, damit sie den heutigen Anforderungen im Vertrieb bestehen? Bauer» Beide Lösungen stehen als Produkte für Vermittler am Start. Abschlüsse bei Lebensversicherungen werden auch in Zukunft und auch im Einstiegssegment zum allergrößten Teil offline getätigt. Mit den richtigen Produkten an der Hand erschließen sich hier neue Marktsegmente. Dazu gehört auch, dass die Produkte in Sachen Provision und Vergütung für Vermittler und Versicherte gleichermaßen interessant sind. Auch hier sind wir neue Wege gegangen. Mit den neuen Sparprodukten bieten wir neue Vergütungsmodelle an. Es kann zwischen herkömmlichen Modellen und neuen Ansätzen entschieden werden. Deren Fokus liegt beispielsweise auf einer laufenden Vergütung wie beim Vergütungsmodell Net Asset Value. Die flexiblen Vergütungsmodelle machen MeinPlan sowohl in der dritten Schicht, aber auch in der betrieblichen Altersvorsorge sehr attraktiv für unseren Vertriebsweg, den Vermittlermarkt. Das flexible Vergütungsmodell schafft Transparenz und bietet Vermittlern viele Vorteile. (lvs)