Neue Nutzung – neue Chancen
12.08.2021
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Vielfältige Herausforderungen
Die Erkennung der Notwendigkeit zur Umnutzung ist das Eine, die praktische Umsetzung das Andere. Eine Hürde ist rechtlicher Natur. „So darf die Umnutzung nur dem ursprünglichen Baurecht entsprechen – auch andere Umnutzungen sind denkbar, dafür muss dann aber neues Baurecht geschaffen werden“, erläutert Dr. Jan Linsin. Selbst wenn die rechtliche Voraussetzung geschaffen wurde, bedeutet das nicht automatisch, dass diese problemlos über die Bühne gehen kann. „Auch die technische Machbarkeit kann eine große Rolle spielen, denn allein schon die baulichen Voraussetzungen an ein Gebäude können sich je nach Nutzungsart sehr unterscheiden“, erläutert Linsin. Beispielsweise müssen bei der Umnutzung Brandschutzaspekte ebenso berücksichtig werden wie statische Gesichtspunkte, wenn die Grundrisse des Gebäudes anders gestaltet werden sollen. Zuletzt gibt es noch die Herausforderung, ob sich dies wirtschaftlich überhaupt lohnt. „Beispiel: Selbst wenn die rechtlichen und baulichen Hürden bei der Umnutzung eines ehemaligen innerstädtischen Warenhauses in eine Logistikimmobilie gestemmt werden können, stellt sich noch immer die Frage, ob sich Mieter finden lassen, die derartige zentrale Logistikflächen bezahlen können.“
Lohnende Objekte
Die Umnutzung von Immobilien bietet gerade in Bezug auf Nachhaltigkeit große Vorteile: So werden keine neuen Flächen verbaut und es sind deutlich weniger Baumaterialen und damit verbundene Transporte nötig, als wenn das Gebäude abgerissen und neugebaut wird. Aber auch aus monetären Gründen kann es sich lohnen. „Umnutzungen können für Investoren äußerst attraktiv sein. Die Strategie ist: In ihrer aktuellen Nutzung nicht mehr wirtschaftliche Gebäude günstig erwerben, für eine neue Nutzung fit machen und dann an neue Investoren zu einem höheren Betrag veräußern“, erläutert Dr. Jan Linsin abschließend, dass im Wandel auch eine große Chance liegt. (ahu)