Neue Allianz Zweirad-Sicherheitsstudie

14.04.2022

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Im Frühjahr leidet bei vielen Motorradfahrern nach monatelanger Abstinenz die Vertrautheit mit der Maschine, und es fehlt die erforderliche Fitness. Mit dem Saisonstart steigt zudem das Verkehrsaufkommen in den Freizeitregionen allgemein und damit die Unfallgefahr. Auf die Wintermonate Dezember 2020 bis Februar 2021 entfielen fünf % der getöteten und sechs % der schwer verletzten Motorradfahrer der zwölf Monate Dezember 2020 bis November 2021. In den Frühjahrsmonaten März bis Mai 2021 sprang der Anteil auf je 25 %. Mit 52 % aller getöteten Zweiradfahrer bleiben Motorradfahrer die Sorgenkinder des Zweiradverkehrs.

Zur Opferbilanz tragen überdurchschnittlich viele Alleinunfälle bei. 35 % der Motorradunfälle mit Personenschaden ereignen sich ohne Beteiligung eines Dritten. In 56 % ist der Motorradfahrer Hauptverursacher. 44 % aller Getöteten bei Motorradunfällen (Fahrer, Mitfahrer, Dritte) begründeten sich 2020 dadurch, dass die Motorradfahrenden die Kontrolle über ihr Fahrzeug ohne Zutun anderer Verkehrsteilnehmer verloren, oft durch nicht angepasste Geschwindigkeit. Diese Gefahren können durch Antiblockiersysteme gemindert werden.

Das Allianz Zentrum für Technik (AZT) analysierte im Rahmen einer aktuellen Zweiradstudie 500 zufällig ausgewählte Motorradunfälle. In die Auswertung waren alle Schadenvarianten – vom Sach- bis Personenschaden – einbezogen. Die Analyse zeigt, dass die Motorräder nur zu einem Drittel mit ABS ausgestattet waren. 13 % der leichten und zehn % der schweren Krafträder hatten eine Kombinationsbremse. Ein kurventaugliches ABS war in knapp sechs % der verunfallten Motorräder verbaut. Das Durchschnittsalter der Maschinen betrug über zwölf, das der Zweiräder ohne ABS über 20 Jahre.

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