Naht die politische Aufbruchsstimmung?

30.10.2018

Carsten Mumm / Foto: © Donner & Reuschel

In dieser Woche steht die Veröffentlichung der Daten zur Inflationsentwicklung an sowie die der Einkaufsmanagerindizes verschiedener Eurostaaten und der US-Arbeitsmarktbericht. Dabei wird vor allem die Stimmungslage in den Unternehmen bzw. unter den Einkaufsmanagern genau beobachtet. Diese notierten teilweise nur noch knapp über dem Wert von 50, eine Marke die eine expansive wirtschaftliche Entwicklung anzeigt. Allen voran wird die Stimmungslage aber weiterhin von dem nicht enden wollenden Handelskrieg zwischen den USA und China bzw. Europa belastet. Durch die gestrige Ankündigung Angela Merkels, im Dezember nicht mehr für den Parteivorsitz zu kandidieren und ab 2021 nicht länger als Kanzlerin zur Verfügung zu stehen, könnte eine dringend notwendige politische Aufbruchsstimmung in Berlin entstehen. Diese würde auch die Börsen von den derzeit allgegenwärtigen Problemfeldern ablenken. Ökonomisch relevante Themen, mit denen sich potenzielle Nachfolger profilieren könnten, gibt es genug, von der Ausrichtung der deutschen Wirtschaft auf die Herausforderungen der Digitalisierung und der Demografie bis zur Neuordnung Europas.

Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt Privatbank Donner & Reuschel