Nachhaltige Geldanlagen 2022 mit herben Verlusten – und nun?

27.07.2022

Heiko Löschen, Vermögensverwalter der GSP Asset management GmbH / Foto: © GSP

Die Anleger, die Ihre Investitionen unter Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien ausgewählt haben, müssen aktuell bei der Entwicklung Ihrer Depots über gute Nerven verfügen. Gerade die Anlagen Aktien in den Bereichen Windkraft und alternative Energieformen wie zum Beispiel Wasserstoff sind massiv unter Druck geraten.

Wie kann das sein, wo doch gerade alle Bestrebungen seitens der Gesellschaft und der politischen Richtungsweisung mit dem Fokus auf nachhaltige Aspekte getroffen werden?

Was bedeutet überhaupt nachhaltiges Anlegen?

Eine glasklare Definition dazu gibt es nicht. Etabliert hat sich Bezeichnung ESG-Anlagen. Damit ist die Auswahl der Anlageinstrumente nach ESG Kriterien gemeint. ESG steht für E – Environmental, S- Social und G – Governance. Häufig wird unter nachhaltiger Geldanlage ausschließlich die „grüne“ Geldanlage verstanden. Dies reicht aber nicht aus. Es geht sowohl um soziale Gesichtspunkte, als auch um die Unternehmenspolitik. Die Definition des „S“ und des „G“ sind ungleich schwieriger als die des „E“. Ich interpretiere diesen Themenbereich so, dass betrachtet wird, wie ein Unternehmen mit der Umwelt, den Kunden, den Geschäftspartnern, den Mitarbeitern umgeht. Daran ist schnell zu merken, dass hier kein klar definierter Kriterienkatalog vorliegt der einen Leitfaden gibt, wann ein Unternehmen wie stark nachhaltig agiert.

Kein Raum für Ausreden

Die Herausforderung der klaren bzw. unklaren Definition ist aber kein Schlupfloch, um sich aus der Verantwortung zum nachhaltigen Handeln herauszumogeln. Fest steht, dass wir als Gesellschaft uns auf den Weg gemacht haben, mehr Verantwortung in Richtung nachhaltigen Agierens zu übernehmen. Die Unternehmen und Personen, die dies frühzeitig tun, werden schneller und leichter Finanzierungsmittel von Banken und anderen Kapitalmarktteilnehmern bekommen. Somit werden Sie im wahrsten Sinne des Wortes „beliebter“ sein und Wettbewerbsvorteile erhalten.

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