Nachhaltige Ernährung – ein großer Wachstumsmarkt
29.11.2021
Vermögensverwalter Uwe Wiesner, Hansen & Heinrich Aktiengesellschaft Berlin / Foto: © H&H AG
Die Weltbevölkerung steigt nach UN-Prognosen bis 2050 um ca. 2 Mrd. Menschen. Zu diesem Zeitpunkt werden dann ungefähr 9,74 Mrd. Menschen auf unserem Planeten leben. Die globale Ernährung wird somit zu einem zentralen Punkt für die Weltgemeinschaft. In den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN greifen neun Ziele den Bereich Lebensmittelversorgung auf.
Eine globale Ernährungssicherheit soll gewährleistet werden, gleichzeitig soll die Nahrung gesund und ausgewogen sein. Der Zugang zu Trinkwasser soll für alle Menschen sichergestellt werden. Einsparungen entlang der Produktion- und Lieferkette werden gefordert und sind zwingend notwendig. All dies wird nicht ohne umfangreiche Veränderungen bei der Produktion, Transport und dem Konsum von Lebensmitteln möglich sein.
Neue Wege der Lebensmittelproduktion sind nötig
Konventionelle Produktionsverfahren stoßen an ihre Grenzen. Sie können die notwendige Menge schlicht und einfach nicht ausreichend produzieren. Gleichzeitig belasten sie die Natur über allen Maßen. Mehr als ein Viertel des CO2-Anfalls hängt gemäß einer in diesem Jahr veröffentlichten Studie der UN mit der Lebensmittelproduktion zusammen. Auch große Teile der Abholzung der Wälder, der Verlust der Biodiversifikation sind auf die Produktion von Nahrung zurückzuführen. Innovationen sind daher zwingend notwendig.
Die gute Nachricht ist, dass bereits systemübergreifende und ganzheitliche Veränderungen mit neuen Produktionsmöglichkeiten existieren und greifen. Beispielhaft sei erwähnt, der stark zunehmende Anbau von Bioprodukten (Oatly, Schweden), alternative Fleischprodukte (Beyond Meat, USA) und Smart Farming (Archer Daniel Midlands, USA). Diese Unternehmen und viele weitere werden durch den starken Rückenwind eines wachsenden Verbrauchervertrauens zunehmend an Dynamik gewinnen und auf diese Weise ihre Gewinne erheblich steigern können.
Flankiert werden sie von Staaten, für die die Versorgung der Bevölkerung zunehmend im Kampf gegen den Klimawandel bedeutend sein wird. Besonders hervorzuheben ist, dass diese Trends ganz am Anfang stehen und große Technologiesprünge (z.B.in-vitro-Fleisch) und Weiterentwicklungen (z.B. vertikaler Gemüseanbau in stadtnahen Immobilien) erhebliches Potential zur Verbesserung bieten.
Anleger profitieren am neuen Markt
Für Anleger gibt es mehrere Möglichkeiten sich an diesem Mega-Thema der nächsten Jahre zu beteiligen. Erwähnt sei der konservativ ausgerichtete Aktienfonds „Agrar und Ernährung“ von DJE (WKN A0NGGC). Der Fonds schreibt eine lange Erfolgsgeschichte und ist als konservative Basisanlage im Nahrungsmittelsektor für Anleger interessant. Die renommierte Gesellschaft DJE ist bestens positioniert, die Erfolgsgeschichte weiterzuentwickeln und in die Zukunft zu tragen.
Dynamischer, bei deutlich höherer Volatilität, ist ein neuer ETF von Rize. Der „Sustainable Future of Food“ (WKN A2P876) ist auf Unternehmen fokussiert, die den Übergang zu nachhaltigeren Lebensmittelproduktionssystemen und Konsumverhaltensmustern beschleunigen. Der ETF investiert breitgestreut in aktuell ca. 50 Werte entlang der gesamten Prozessketten. Rize arbeitet mit zwei Forschungsinstituten zusammen. Dadurch können die vielversprechenden Forschungsergebnisse themenbasiert und prozessorientiert umgesetzt werden. Aufgrund der Volatilität gerade bei jungen Unternehmen des Sektors empfiehlt es sich, die Investition über gestaffelte Käufe zu tätigen. Auf diesem Weg haben Investoren beste Renditechancen für die nächsten Jahre.
Gastbeitrag von Uwe Wiesner, Vermögensverwalter der Hansen & Heinrich Aktiengesellschaft in Berlin
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