Mit welchem KGV ist eine Aktie langfristig erfolgreich?
29.05.2019
Manuel Peiffer, Relationshipmanager GVS Financial Solutions / Foto: © GVS
Historische KGVs der Indizes als Kaufindikator?
Auch für Aktienindizes lässt sich ein KGV berechnen, was häufig als Entscheidungsgrundlage genutzt wird, ob man in einen bestimmten Markt, wie beispielswiese den DAX, investieren sollte. Zur Berechnung teilt man einfach die Gewinne aller im Index gelisteten Aktien entsprechend der Gewichtung der Aktien im Index und teilt sie durch die Zahl der Aktien im Index, beispielsweise 30 für den Dax.
Zum einen fällt auf, dass die US-Indizes aktuell ein deutlich höheres KGV aufweisen als der DAX. Anleger trauen der US-Wirtschaft momentan ein stärkeres Wachstum zu als der deutschen Konjunktur. Deswegen sind die Investoren bereit, für US-Aktien derzeit mehr zu bezahlen. In den Achtzigern und Neunzigern galt das für Europa, daher lag das KGV des DAX damals höher.
Zum anderen wird klar, dass hohe KGVs historisch betrachtet oftmals gute Kaufgelegenheiten waren.
Bei der Aktienauswahl wird das KGV häufig falsch verstanden
Nach dieser Analyse wird klar, dass es keine allgemeingültige Antwort gibt, wenn es um die Frage geht, welches KGV denn nun bei einer bestimmten Aktie als „billig“ einzustufen wäre. Es kommt immer auf die Branche, auf die Zukunftsaussichten und der aktuellen Wirtschaftslage an.
Auch, wenn eine Aktie grundsätzlich als „billig“ eingestuft wird, sollte man sie nur dann kaufen, wenn sie sich in einen Aufwärtstrend befinde. Denn ein altes und oftmals zutreffendes Börsenzitat lautet: „Greife nie in ein fallendes Messer“.
Kolumne von Manuel Peiffer, Relationship Manager GVS Financial Solutions