Mit Financial Planing das Ruhestandseinkommen sicherstellen
23.04.2020
Thomas Hünicke / Foto: © WBS Hünicke Vermögensverwaltung GmbH
Das Financial Planning soll dabei helfen, die vorhandenen und zu erwartenden Vermögenswerte so zu strukturieren, dass sie ihre finanziellen Ziele damit erreichen können. Wie viel Vermögen steht generell zur Verfügung? Wie ist die Ausgabensituation? Werden Erbschaften erwartet? Welche laufenden Ausgaben sind geplant, welche kostspieligeren Wünsche stehen auf der Liste (Weltreise, Sportwagen etc.)? Wie soll die Familie unterstützt werden? Diese Planung ist die Basis für die Berechnung des benötigten Rentenkapitals.
Nehmen wir an, es sollen später monatlich 2.500 Euro an liquiden Mitteln verfügbar sein, also 30.000 Euro jährlich. Bei einer durchschnittlichen weiteren Lebensdauer von 20 Jahren bedeutet das einen Kapitalbedarf von insgesamt 600.000 Euro, sofern keine anderen Einkünfte zur Verfügung stehen. Muss dieses Geld vollständig „erspart“ werden, sind über 30 Jahre 1000 Euro monatlich bei einer durchschnittlichen Nettoverzinsung von drei Prozent nötig, wenn keine anderen Vermögenswerte wie Renditeimmobilien oder Alterseinkünfte des Partners zur Verfügung stehen. Und dazu tritt das sogenannte Langlebigkeitsrisiko: Lebt der Anleger fünf Jahre länger, steigt der Kapitalbedarf um 150.000 Euro. Das ist ein wesentlicher Faktor in der Finanzplanung!
Um finanzielle Ziele im Alter zu erreichen, sind Aktien unerlässlich. Gewiss unterliegen diese Schwankungen, aber in einem langfristigen Planungszeitraum werden diese Täler immer wieder ausgeglichen. Das stellen seriöse Studien regelmäßig dar: Ein breit gestreutes Aktienportfolio im DAX bei einer Einmalanlage und einem 20-jährigen Anlagehorizont erbrachte beispielsweise historisch im Mittel 8,9 Prozent Rendite pro Jahr.
Und somit eignen sich Aktien auch für (angehende) Ruheständler. Wer mit 65 Jahren sein angespartes Vermögen, eine Lebensversicherung, den Erlös eines Firmen- oder Immobilienverkaufs oder, oder, oder für die Ruhestandsversorgung einplant, hat durchschnittlich noch 20 bis 25 Jahre weitere Lebenszeit vor sich. Das ist lang genug für eine Aktienstrategie, um kontinuierliche Erträge zu erwirtschaften und dennoch auch Schwächeperioden auszugleichen.
Besonderen Wert erhält diese Aktienstrategie im letzten Lebensdrittel in Kombination mit einer individuellen Entnahmestrategie. Das Vermögen wird dabei in verschiedenen Teilen angelegt. Aus einem Teil werden die kurzfristig benötigten Ausschüttungen realisiert, ein weiterer wird mit einem mittleren Horizont für den Verbrauch angelegt, der dritte beispielsweise mit Blick auf die Erben, einen gemeinnützigen Zweck oder eben die Absicherung des Langlebigkeitsrisikos.
Kolumne von Thomas Hünicke, geschäftsführender Gesellschafter der unabhängigen WBS Hünicke Vermögensverwaltung GmbH aus Düsseldorf
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