Micro-Living schüttelt die Auswirkungen der Pandemie ab
30.06.2023
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Die Auslastung liegt bei den
Mitgliedsunternehmen der Initiative Micro-Living (IML) wieder bei 94 %. Die durchschnittliche
All-In-Miete beträgt rund 592 Euro pro Monat. Das ist ein Anstieg von 1,20 Euro/qm innerhalb
eines halben Jahres.
Die Bewirtschaftungskosten stiegen um 10,1 % auf 7,09 Euro/qm – der
mit Abstand höchste Stand seit Erhebungsbeginn.
Anhaltend hohe Heiz- und Energiekosten lassen auch für die zweite Jahreshälfte 2023 weitere Steigerungsraten erwarten. Das Marktsegment hat die Folgen der Pandemie nun abgeschüttelt, wie der Vergleich mit den vorherigen Ausgaben veranschaulicht.
Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des 7.Marktreports der IML, für den bulwiengesa Betriebsdaten von insgesamt 24.735 Wohneinheiten in 123 Apartmenthäusern aller Qualitätsstufen bundesweit ausgewertet hat. In Summe umfassen diese ca. 692.000 qm Wohnfläche. Knapp 60 % der ausgewerteten Apartmenthäuser liegen in A-Städten.
Die Mietspanne liegt aufgrund höchst unterschiedlicher Objekt- und Lagequalitäten zwischen rund 208 und bis zu 1.560 Euro/Monat. Im Durchschnitt werden in Apartmenthäusern mit einer sehr guten Ausstattungsqualität Mietpreise von 24,80 Euro/qm aufgerufen, bei Standardausstattung sind es durchschnittlich 15,30 Euro/qm.
bulwiengesa-Generalbevollmächtigter Felix Embacher, MRICS, dazu: „Aktuell läuft die Vermietung von Apartments besser als je zuvor. Studierende haben dabei ein wenig das Nachsehen, da sie die gestiegenen Mieten immer öfter nicht zahlen können. Gleichzeitig zeigt dies, dass Micro-Living sich als Wohnform für eine sehr breite Zielgruppe etabliert hat. Schwierig ist das Thema der gestiegenen Nebenkosten – für Vermieter wie auch für Mieter. Vermieter müssen die pauschalierten Nebenkostensätze anheben, wodurch das Produkt teurer wird. Für Mietende steigt dadurch die All-In Miete.“
Laut der Stichtagsbetrachtung zum 15.04.2023 stellen Studierende nur noch 34 % der Mietenden. Einige Apartmenthäuser haben tatsächlich keinen einzigen Studierenden als Mieter. Das hohe Zinsniveau bringt den Transaktionsmarkt seit Mitte 2022 nahezu zum Erliegen. Im Q1 gab es deutschlandweit quasi keine Transaktionen zu verzeichnen. Die Umfrage zeigt außerdem: Der Großteil der Mitglieder gibt dennoch an, Transaktionen im Segment vornehmen zu wollen – aber eben nicht mehr zu den Ankaufsfaktoren von vor der Zinswende. (ml)