Mattes Gold, Industriemetalle (noch) im Aufwind
04.07.2022
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Trotz etwas sinkender Preise in der jüngeren Zeit steht zu befürchten, dass wir, solange der Krieg anhält, mit hohen Rohstoffpreisen rechnen müssen, die langfristig auch das Wirtschaftswachstum dämpfen und andererseits auch die Inflationsrate erhöhen werden. Welche Faktoren könnten zudem die Verteuerung bei Rohstoffen weiter anheizen? „Ganz generell heizt die ‚Grüne Inflation‘ die Rohstoff- und damit generell Verbraucherpreise auch künftig weiter an“, bemerkt BKC-Experte Matthes an dieser Stelle. Mit Blick auf die Investitionsmöglichkeiten rücktdie Frage ins Zentrum, wo ich investieren kann. Energie und Agrarrohstoffe sind sehr speziell und eher etwas für Trader und professionelle Investoren. Basismetalle, so verlockend sie argumentativ mitunter erscheinen mögen, sind konjunkturabhängig. Das führt wiederum zu den Edelmetallen, im speziellen Gold, das sich in der Vergangenheit oftmals als „Safe Haven“ und/oder „Krisenwährung“ bewährt hat.
Goldige Zeiten?
Im vergangenen Jahr zog die Inflation bereits an und viele erwarteten wohl einen Run auf das gelbe Edelmetall. Doch weit gefehlt. Der Goldpreis fiel 2021 um rund 4 %. Enttäuschend, zumal sich nur noch die Preise für Palladium, Silber und Platin schlechter entwickelten. 2022 könnte es anders laufen, zumindest in der Theorie. Speziell in einer unsicheren Gemengelage, geprägt von Angst und Pessimismus, sollte die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall als ultimativem Sicherungsanker steigen. Doch Gold hat seit Jahresanfang an Wert verloren und notiert Mitte Mai 2022 um die 1.820 US-Dollar. Bereits in den ersten Wochen nach Kriegsbeginn dominierte die Befürchtung, dass der Goldpreis durch steigende Zinsen vor allem in den USA zurückbleiben werde. Bis dato trifft das zu. Dennoch geben sich die befragten Experten durchaus positiv.
„Gold ist nach wie vor eine attraktive Absicherung für Portfolios gegen eine außer Kontrolle geratene Inflation oder gegen eine Rezession, die durch eine zu starke Straffung der Geldpolitik durch die Fed ausgelöst wird. Goldaktien sind interessant, da sie sich in einer sehr starken finanziellen Position befinden“, sagt Ninety One Portfoliomanager Cheveley. BKC-Bereichsleiter Matthes fügt an, dass sein Haus Gold vollkommen unabhängig von taktischen Überlegungen oder den auf einige wenige Monate hinweg vorherrschenden Bedingungen sehe. „Wir sehen Gold vielmehr als Buy-and-Hold Instrument, welches einen festen, nicht variablen Platz im Portfolio haben sollte“, so Matthes.
Platin Hoch- und Tiefpunkte in Euro
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