Maßgeschneiderter Versicherungsschutz für Besitzer von Immobilienportfolios

13.10.2021

Uwe Fehr, Berater Underwriting/Produktentwicklung bei der R+V Allgemeine Versicherung AG. / Foto: © R+V

Die R+V-Police für Immobiliengesellschaften ist eine All-Risk-Police nach dem Bausteinmodell für Vermieter überwiegend gewerblich genutzter Immobilien. Welche Risiken sie deckt und welche Bausteine wann empfehlenswert sind, erklärt Uwe Fehr, Berater Underwriting/Produktentwicklung, Firmenkunden Industrie/Wohnungswirtschaft bei der R+V Allgemeine Versicherung AG.

finanzwelt: An welche Zielgruppe richtet sich die R+V-Police für Immobiliengesellschaften? Uwe Fehr» Unser Produkt richtet sich an die Besitzer von Immobilienportfolios, die ihre Immobilien zur gewerblichen Nutzung als Büro, Hotel, Einkaufszentrum, Ärzte- oder Parkhaus nutzen. Und das eine oder andere Lagergebäude kann 36dann auch dabei sein. Wir denken hier an Immobilienfonds, Leasinggesellschaften, Treuhänder und Stiftungen, Investoren-Gruppen oder allgemein Finanzinvestoren.

finanzwelt: Was umfasst die Deckung? Fehr» Versichert ist das Gebäude und damit der Vermögensschaden als Resultat eines Sachschadens infolge einer versicherten Gefahr. Dazu kommt die Mietverlustdeckung. Das sind die entgehenden Mieteinnahmen und fortlaufenden Nebenkosten als Folge des Sachschadens. Die Haftzeit, also der Zeitraum, in dem die Mietzahlung durch den Versicherer erfolgt, wird dabei vom Kunden festgelegt. Bis zu 36 Monate sind üblich, um auch die Wiederherstellungszeit nach einem großen Feuerschaden finanzieren zu können. Aber auch längere Haftzeiten sind möglich. Schließlich gehören zusätzliche Positionen auf erstes Risiko dazu, die bewegliche Sachen des Eigentümers in den jeweiligen Gebäuden umfassen. Hier ist keine eigene Summenermittlung notwendig. Trotzdem werden ‚Rasenmäher‘, die im engeren Sinne ja nicht zu den versicherten Sachen einer Gebäudeversicherung gehören, automatisch mitversichert.

finanzwelt: Welche Gefahren können versichert werden? Fehr» Die R+V-Police für Immobiliengesellschaften ist eine so genannte All-Risk-Police nach dem Bausteinmodell. Das heißt, der Kunde kann sich den Versicherungsschutz aus den einzelnen Gefahren so zusammenstellen, wie es seiner Risikoeinstellung entspricht. Feuer ist hier sicher die klassische Gefahr, die immer gewählt wird. Dazu kommen Leitungswasser und Wasserlöschanlagenleckage und Sturm/Hagel. Die Bedeutung einer Elementarversicherung wird in diesem Segment nicht erst seit den aktuellen Starkregenereignissen gesehen. Auch Überschwemmung/Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung/Erdrutsch und Schneedruck/Lawinen sind in den meisten Deckungen vertreten. Die so genannten politischen Gefahren (innere Unruhen, böswillige Beschädigung, Streik/Aussperrung) sowie die Glasversicherung und die Deckung des Schadens durch Fahrzeuganprall, Rauch oder Überschalldruckwelle runden den klassischen Versicherungsschutz ab. Und natürlich ist das bewegliche Eigentum auch gegen Einbruchdiebstahl versichert. Diese Deckung kann nun durch den Baustein ‚Unbenannte Gefahren‘ zu einer vollen All-Risk-Deckung erweitert werden. Und der so genannte ‚Innere Betriebsschaden‘ an Elektronik und Maschinen kann über den zusätzlichen Baustein Gebäudetechnik mitversichert werden. Hervorzuheben ist noch, dass alle Gebäude mit einer Einzelversicherungssumme von weniger als 25 Mio. Euro automatisch auch Versicherungsschutz gegen Schäden infolge Terrorismus in den jeweils versicherten Gefahren erhalten.

finanzwelt: Warum empfiehlt sich eine komplette All-Risk- Deckung? Fehr» Nur ein Beispiel für die Bedeutung der unbenannten Gefahren: In diesem Sommer ist auf furchtbare Weise der Umstand, dass auch in Deutschland Starkregenereignisse zu enormen Schäden führen können, noch einmal überdeutlich geworden. Die Notwendigkeit einer Deckung gegen Überschwemmung wird nicht mehr in Frage gestellt. Was aber, wenn der Starkregen zwar stark, aber nicht so stark ist, dass er Grund und Boden des Versicherungsortes überflutet, sondern über Kellerabgänge, Lichtschächte o. ä. direkt ins Haus läuft? Dann hilft eine klassische Überschwemmungsversicherung nicht mehr weiter. Die Lücke wird dann von den unbenannten Gefahren geschlossen. Sofern dort nicht ein eigener Ausschluss wie z. B. Sturmflut vorhanden ist, decken die unbenannten Gefahren alle Schäden, die nicht über die benannten Gefahren Feuer bis Vulkanausbruch versichert sind. Zusätzlich werden in der R+V-Police für Immobiliengesellschaften auch 10.000 Euro je Versicherungsfall für Nagetierbisse, die Beseitigung von Bienen-, Wespenund Hornissennestern oder den einfachen Diebstahl von Gebäudebestandteilen versichert.

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