Markteintritt in Healthcare-Sektor

23.11.2020

Rauno Gierig (li.) und Frank M. Huber (re.), CSO und CEO von Verifort Capital / Fotos: © Verifort

Der auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Asset-Manager Verifort Capital bringt den ersten AIF auf den Markt, der in Healthcare-Immobilien investiert. Dabei arbeitet das Tübinger Unternehmen mit einem anderen großen Marktteilnehmer zusammen.

Mit dem Verifort Capital HC 1 investiert Verifort in inländische Immobilien aus den Bereichen stationäre Pflegeheime, betreutes Wohnen sowie Tages- und ambulante Pflege. „Mit einer Mindestbeteiligung von 5.000 € richten wir uns mit dem Verifort Capital HC1 bewusst auch an Privatanleger“, erklärt Rauno Gierig, CSO bei Verifort Capital. „Diese erhalten durch unseren Publikums-AIF einen einfachen Zugang zum langfristig attraktiven Markt der Pflegeimmobilien.“ Das Gesamtvolumen des Verifort Capial HC 1 wird ca. 35 Mio. Euro betragen, wovon ca. 19 Mio. Euro durch langfristige Bankdarlehen und 16 Mio. Euro über Anleger-Eigenkapital finanziert werden sollen. Verifort Capital beteiligt sich selbst mit 1 Mio. Euro an dem neuen Fonds. Der Publikums-AIF hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2031 und bietet eine prognostizierte vierteljährliche Ausschüttung vor Steuern von 4,75 % p. a. “Wir betrachten den Fonds jedoch nicht einfach als eine Geldanlage wie jede andere“, so Rauno Gierig. »Durch die Investitionen in den neuen Fonds sichern Anleger nicht nur langfristig ihr Geld. Sie sorgen auch dafür, dass Healthcare-Immobilien gebaut und betrieben werden können. Zugleich tragen sie generationsübergreifend dazu bei, dass ältere Menschen in Deutschland durch Pflegeimmobilien ihre Freiheit aufrechterhalten können, bis ins hohe Alter selbstbestimmt zu leben und einen Platz zu haben, an dem sie gut versorgt sowie betreut werden.“

Markt mit Potenzial

Mit dem Verifort HC 1 richtet Verifort Capital den Fonds bewusst auf den weiter wachsenden Zukunftsmarkt Pflegeimmobilien aus. „Der Anteil älterer Menschen in unserer Gesellschaft nimmt weiter zu. Das liegt zum einen an der steigenden Lebenserwartung“, erklärt Frank M. Huber, CEO von Verifort Capital. „Gleichzeitig kommt die geburtenstarke Generation der Babyboomer nach und nach in ein Alter, in dem immer mehr von ihnen im Alltag auf Unterstützung und Pflege angewiesen sind. Jedoch hat nicht jeder Mensch Verwandte und Angehörige, die diese intensive Aufgabe dauerhaft übernehmen können.“ In der Folge wird in den nächsten Jahren der Bedarf an Pflegeeinrichtungen und -immobilien steigen. So dürften bis zum Jahre 2030 4,1 Mio. Menschen hierzulande pflegebedürftig sein, bis zum Jahr 2050 sogar mehr als 5,3 Mio. Euro und damit mehr als doppelt so viele wie zurzeit. Die derzeit ca. ca. 93.000 Pflegeplätze in den ca. 13.600 Pflegeheimen hierzulande waren im Jahr 2017 bereits zu ca. 90 % ausgelastet. Bis in zehn Jahren könnten ca. 300.000 Pflegeplätze fehlen. Aufgrund des hohen Sanierungsrückstandes bei solchen Immobilien geht die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young davon aus, dass sich der Markt in diesem Segment weiter konsolidieren wird und in absehbarer Zeit etwas jedes siebte Pflegeheim in Deutschland vom Markt verschwinden könnten. Entsprechend müssten in den kommenden zehn Jahren bis zu 4.300 neue Pflegeimmobilien gebaut werden. Auch im Bereich des betreuten Wohnens besteht großer Bedarf. So gibt es in Deutschland aktuell 6.200 Einrichtungen hierfür. Diese decken mit ihren etwas mehr als 300.000 Wohnungen den Bedarf jedoch höchstens zu 70 %, was vor dem Hintergrund einer weiter alternden Gesellschaft für zusätzliches Wachstumspotenzial spricht. Verifort verfügt in der Unternehmensführung und bei seinen Partnern über langjährige Erfahrung im Segment Pflegeimmobilen. Zudem hat man über die Schwestergesellschaft Carestone einen guten Zugang zu neuen Objekten und Betreibern in diesem Bereich. (ahu)