Lieben Deutsche ihr Fahrrad mehr als das Auto?

05.05.2015

Von wegen „Auto-Nation“ – zwei Drittel (67 Prozent) aller Erwachsenen in Deutschland fahren regelmäßig Rad. Welche Risiken gibt es rund ums Rad und was sind die Störfaktoren beim Radeln?

2015-05-06 (fw/db) Ob Hollandrad, Mountainbike oder Pedelec – mit dem Frühling beginnt für viele auch die Radsaison. Zum Start der diesjährigen Radsaison hat das Forschungsinstitut Forsa im Auftrag von Cosmos Direkt, ein Tochterunternehmen der Generali Deutschland AG, erforscht, wie die Bundesbürger ihr Zweirad im Alltag und in der Freizeit nutzen.

Die aktuelle Studie zeigt, dass die „Beweggründe“, warum die Befragten begeistert in die Pedale treten, vielfältig sind – gleiches gilt für die Rahmenbedingungen und Herausforderungen beim Radfahren.

Sozial, zielstrebig, sportlich

Nahezu ein Viertel der Radfahrer in Deutschland (23 Prozent) ist ganzjährig auf dem Fahrrad unterwegs. 72 Prozent geben an, dass ihnen das Radfahren vor allem Spaß macht, 67 Prozent wollen sich dadurch fit halten und 66 Prozent tun es, um regelmäßig Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Dabei zieht es Radler primär in der Freizeit auf die Sättel: Auf Platz eins stehen Ausflüge und andere Aktivitäten (78 Prozent), gefolgt von Erledigungen (42 Prozent). Am dritthäufigsten sind die Befragten für sportliche Aktivitäten unterwegs (38 Prozent).

Das Risiko Unfall – ein unfreiwilliger Begleiter

Egal zu welchem Zweck Radler in die Pedale treten – das Unfall-Risiko ist als unfreiwilliger Begleiter stets dabei: Beinahe jeder Dritte (29 Prozent) hatte schon einmal einen Fahrradunfall, bei dem er verletzt wurde. Dabei erlitten 15 Prozent Verletzungen wie Knochenbrüche. Auch schwere Blessuren, wie Kopfverletzungen oder gar bleibende Schäden, trugen 8 Prozent der Verunglückten davon. Trotz der Gefahren nutzen viele Radfahrer jedoch die Bandbreite der Sicherheitsmaßnahmen nicht aus: Einen Fahrradhelm nutzen und tragen 54 Prozent der Befragten nach eigener Aussage nie und weitere 13 Prozent nur selten.

„Dabei kann ein Fahrradhelm vor schweren Kopfverletzungen schützen“, sagt Bernd Kaiser, Experte von Cosmos Direkt. „Gerade solche Verletzungen können schwerwiegende gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen und ohne entsprechende Absicherung zur finanziellen Belastung werden.“

Indes stören sich Radfahrer als Teilnehmer am Straßenverkehr vor allem an unvorsichtigen und rücksichtslosen Autofahrern (67 Prozent). Auch fehlende Radwege (54 Prozent) und unvorsichtige bzw. rücksichtslose Radfahrer (49 Prozent) sind für viele ein Ärgernis.

Einem Viertel der Radbesitzer wurde das Fahrrad gestohlen

39 Prozent aller Radbesitzer haben beim Kauf ihres Gefährts mindestens 500 Euro ausgegeben – ein hoher materieller Wert, zu dem bei vielen „gemeinsam“ zurückgelegten Kilometern oft ein ideeller Wert hinzukommt. Umso ärgerlicher: Ein Viertel der Radfahrer in Deutschland (27 Prozent) ist bereits Opfer eines Fahrraddiebstahls geworden, jeder zehnte Radfahrer (10 Prozent) sogar schon mehrmals. 51 Prozent der Befragten gaben an, ihr Fahrrad über die Hausratversicherung oder über eine separate Fahrradversicherung gegen Diebstahl versichert zu haben. Jedoch hatten 16 Prozent das Fahrrad zum Zeitpunkt der Tat nicht gesichert – eine bittere Erkenntnis und leichtes Spiel für Diebe.

finanzwelt-Fazit: Rund ums Rad gibt es einige Risiken – da lohnt es sich über Versicherungslösungen nachzudenken oder sich beraten zu lassen. Passenden Schutz gibt es für den Fahrraddiebstahl, innerhalb der Hausratversicherung, aber auch als Einzeldeckung. Der Unfallschutz ist zumeist in einer vorhandenen Unfall-Police abgesichert. Eine Lücke sind Unfallfolgen, wie etwa das Risiko nach einem schweren Sturz dauerhafter Pflegeleistungen zu bedürfen.

Dietmar Braun