Kundennutzen aufzeigen!
25.06.2020
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Zum Wohle der Nachhaltigkeit soll weniger Energie verbraucht und das Klima besser geschützt werden. Mittels Einführung von staatlich subventionierten Förderungsprogrammen sollen daher Immobilienbesitzer energieschonende Initiativen ergreifen und z. B. auf klimafreundliche Heizungsanlagen oder eine bessere Wärmedämmung setzen. Baufinanzierungsvermittler können an dieser Stelle passgenaue Unterstützung bieten.
Unlängst ist das Megathema Nachhaltigkeit im Immobiliensegment angekommen. So setzen nicht nur institutionelle Anleger oder Großinvestoren auf „Grüne Immobilieninvestments“. Vielmehr erfahren auch Publikumsfonds (mit dem Anlageziel auf nachhaltige Immobilien) zuletzt mehr Zuspruch. Folglich sind sich Experten einig, dass eine Einhaltung der ESG-Kriterien (Environmental, Social und Governance) die Wertentwicklung einer Immobilie positiv beeinflusst. Demgegenüber ist das Thema auch bei Eigentümern von selbst genutztem Wohneigentum als auch bei privaten Immobiliensuchendenangekommen. „Befeuert durch die öffentliche Debatte rückt das Thema Nachhaltigkeit auch bei unseren Baufinanzierungskunden mehr in den Fokus. Dazu kommt, dass immer mehr Kunden bei ihrer zu erwerbenden Immobilie auch auf eine nachhaltige Ausgestaltung achten“, so Thomas Hein, Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung bei der ING Deutschland. Insbesondere bei Bestandsimmobilien dürfte das Thema an Fahrt durch den Umstand gewinnen, dass es seit 2020 verbesserte Zuschüsse für Sanierungen, Investitionen in klimafreundliche Heizungstechnik sowie steuerliche Förderungen für energieeffizientes Bauen gibt. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Bundesregierung mit der verbesserten Förderung für Energieeffizienz und energetische Sanierung einen Schritt zur Umsetzung der Eckpunkte des Klimaschutzprogramms 2030 machen möchte. Kurzum: Über staatlich subventionierte Investitionsförderprogramme möchte man zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen.
Förderung bei energieeffizientem Bauen und Sanieren
Von den etwa 18 Millionen Heizanlagen in Deutschlands Wohngebäuden sind immer noch ca. 5,7 Millionen Ölheizungen. Weiterhin sind rund 40 % der Heizkessel in Deutschlands Wohnungen älter als 20 Jahre. Hierbei untersagt die Energieeinsparverordnung den weiteren Betrieb von veralteten Wärmeerzeugern und verlangt allgemein (es gibt Ausnahmen) den Wechsel von Anlagen, die älter als 30 Jahre sind. In diesem Sinne setzen politische Entscheider mittels Förderungen bzw. Prämien Anreize, damit Immobilienbesitzer ineffiziente Anlagen gegen klimafreundlichere und leistungsfähigere Optionen austauschen. Wer anstatt auf Öl künftig auf eine Wärmepumpe beim Heizen setzt, könnte unter Umständen einen Zuschuss in Höhe von 45 % (max. 22.500 Euro) auf die Investitionskosten erhalten. Wer sich im Rahmen eines Neubaus für die Wärmepumpe oder Biomassenanlage entscheidet, erhält immerhin bis zu 35 % Zuschuss (max. 17.500 Euro). Des Weiteren lassen sich Förderungen für klimafreundliche Anlagen, die keine alte Ölheizung ersetzen, beantragen: 35 % für Heizungen, die vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden, 30 % für Gas-Hybridheizungen mit einem Erneuerbaren-Anteil von mindestens 25 % und 20 % für Gas-Brennwertheizungen. Damit nicht genug. Wer sich für die Gebäudesanierung entscheidet, profitiert von den seit 2020 eingeführter Verbesserungen, indem die KfW-Bank unter Einhaltung entsprechender Voraussetzungen entweder einen Zuschuss im Rahmen der Investition oder einen Kredit mit Tilgungszuschuss ermöglicht. Hierbei sind 20 % Zuschuss bzw. 50.000 Euro Kredit (Sollzinssatz 0,75% bei einem Tilgungszuschuss von 20 %) bei Einzelmaßnahmen bis zu 40 % Zuschuss bzw. 120.000 Euro Kredit (Sollzinssatz 0,75 % bei einem Tilgungszuschuss von 40 %) bei einer Komplettsanierung zum Effizienzhaus 55 möglich. Im Ergebnis erhoffen sich die verantwortlichen Politiker durch diese Impulse ein Anwachsen der seit Jahren stagnierenden Sanierungsrate.
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