KMU-Studie: Versicherungen als entscheidender Faktor zur Fachkräftebindung
04.07.2024
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Der Fachkräftemangel stellt für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland eine erhebliche Herausforderung dar. Laut einer aktuellen Studie der Gothaer hat knapp die Hälfte aller KMU Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden. Besonders dramatisch ist die Situation bei größeren Unternehmen mit 201 bis 500 Beschäftigten: hier berichten 59 Prozent von akuten Problemen bei der Fachkräftesuche.
Untätigkeit bei der Mitarbeiterbindung und -gewinnung können sich kleine und mittelständische Unternehmen nicht mehr leisten. Das zeigen auch die Ergebnisse der Studie: Nur 6 Prozent ergreifen keine Maßnahmen, um Fachkräfte zu finden oder zu binden, 94 Prozent sind bereits aktiv. Auffallend ist: Je größer das Unternehmen, desto schwieriger gestaltet sich die Personalsuche. Während nur 30 Prozent der kleineren Unternehmen (1-10 Mitarbeitende) über diese Problematik berichten, tun dies 59 Prozent der größeren Unternehmen (201- 500 Mitarbeitende).
Standard-Benefits verlieren an Wirkung
Auf Platz eins der genutzten Möglichkeiten zur Mitarbeiterbindung und -gewinnung landet mit 49 Prozent das Angebot von flexiblen Arbeitszeiten. Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt sich, dass dieses Angebot kontinuierlich wächst. (2023: 47 Prozent; 2022: 44 Prozent). Auch Home-Office-Optionen (39 Prozent) und attraktive Gehälter (39 Prozent) stehen weiterhin hoch im Kurs. „Seit Jahren rangieren flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Möglichkeiten und attraktive Gehälter auf den ersten drei Plätzen der beliebtesten Arbeitgeberleistungen. Unternehmen müssen sich jedoch darüber im Klaren sein, dass diese Angebote von Arbeitnehmenden mittlerweile als Standard betrachtet werden. Es braucht schon etwas mehr, um auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt nachhaltig zu überzeugen“, sagt Oliver Brüß, Vertriebsvorstand der Gothaer.
Betriebliche Altersvorsorge (bAV) gewinnt weiter an Bedeutung
Das Angebot einer betrieblichen Altersvorsorge wird von Arbeitgebern zunehmend genutzt, um sich positiv zu positionieren. Aktuell bieten 34 Prozent der KMU ihren Mitarbeitenden eine bAV an – ein Plus von vier Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Damit bleibt die bAV weiterhin die beliebteste Versicherung zur Mitarbeiterbindung. „Das Ergebnis überrascht mich nicht“, sagt Alina vom Bruck, Vorstandsvorsitzende der Gothaer Lebensversicherung. „Um seinen Lebensstandard auch im Alter halten zu können, ist es wichtiger denn je, zusätzlich zur gesetzlichen Rente für das Alter vorzusorgen. Arbeitgeber können ihre Mitarbeiter durch das Angebot einer bAV bei der privaten Altersvorsorge optimal unterstützen. Damit heben sie sich im Wettbewerb um Personal positiv von der Konkurrenz ab“, so vom Bruck.
Besonders auffällig: Je kleiner das Unternehmen, desto weniger wird die bAV als Instrument zur Mitarbeiterbindung und -gewinnung genutzt. Während fast die Hälfte (48 Prozent) aller größeren Unternehmen mit 201 bis 500 Beschäftigten eine bAV anbietet, sind es bei den kleinen Unternehmen nur 14 Prozent (plus 2 Prozentpunkte). „Leider nutzen kleine Unternehmen noch zu selten die Chance, die bAV als Baustein einzusetzen. Dabei ist die Umsetzung unabhängig von der Unternehmensgröße möglich. Es lassen sich verschiedene Modelle und Lösungen schaffen, die auf die Bedürfnisse und Ressourcen kleiner Unternehmen zugeschnitten sind. Für uns als Versicherer bedeutet das, dass wir noch mehr informieren müssen, damit sich auch kleine Unternehmen im Kampf um Fachkräfte behaupten können“, so vom Bruck weiter.