"Keine Sonderregelungen für InsurTechs"

01.02.2021

GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen / Foto: © GDV

Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kritisiert den Vorschlag der BaFin, von InsurTechs künftig höhere Kapitalanforderungen zu verlangen. Die digitalen Versicherer sollten genauso behandelt werden wie ihre „klassischen“ Konkurrenten.

Damit InsurTechs selbst als Risikoträger agieren können benötigen sie eine Lizenz der BaFin. In Zukunft könnte das aber schwierig werden: So hat die Finanzaufsicht angekündigt, demnächst bei der Lizenzvergabe von den digitalen Versicherern eine höhere Kapitalausstattung zu verlangen, als das aufgrund der Solvency II-Regeln bislang erforderlich wäre. Kritisiert werden die Pläne von Seiten des GDV. So stellt laut dessen Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen bereits Solvency II für InsurTechs eine anspruchsvolle Hürde dar. Würden noch höhere Anforderungen angelegt, würden Wettbewerb und Innovation behindert, ohne dass mehr Schutz für den Verbraucher geschaffen würde. "Mit den geplanten Sonderregeln verscheuchen wir Innovationen aus Deutschland“, kritisiert Asmussen. Es müsse weiterhin der Grundsatz „same risks, same rules“ gelten. Auch für bereits zugelassene, aber noch in der Aufbauphase befindliche Versicherungs-Startups würden die BaFin-Pläne eine Verschärfung bedeuten. „Gerade für InsurTechs, die teilweise bereits viel investiert haben, werden damit mitten im Spiel die Regeln geändert“, so der GDV-Hauptgeschäftsführer, der zudem fordert, dass InsurTechs genauso behandelt werden sollen wie „klassische“ Versicherer: „Wir sind gegen Sonderregeln für InsurTechs, sowohl was großzügige Erleichterungen, aber auch was höhere Anforderungen betrifft.“ (ahu)