Keine Angst vor Volatilität

12.06.2020

Sarah George, Co-Portfoliomanagerin des Lazard Rathmore Alternative Fund / Foto: © Lazard

Im jetzigen Umfeld sind Wandelanleihen (Convertible Bonds) ein sehr gefragtes Anlagevehikel. Das ihnen zugrundeliegende Wandlungsrecht trifft den Geschmack vieler Investoren – kein größeres Risiko eingehen in volatilen Zeiten. Abgesicherte Wandelanleihe-Strategien, sogenannte Convertible-Arbitrage-Strategien, können hierbei zusätzlichen Schutz bieten, wie uns Sarah George, Co-Portfoliomanagerin des Lazard Rathmore Alternative Fund im Gastbeitrag darlegt.

Sicher ist, dass nichts sicher ist – treffender könnte man das aktuelle Marktumfeld rund um die Coronakrise nicht beschreiben. Trotz der Interventionen von Zentralbanken und Politik, um die Verluste in der Wirtschaft möglichst gering zu halten und diese wieder anzukurbeln, herrscht weiterhin Unsicherheit an den Finanzmärkten und Anleger sehen sich mit fortwährend schwankenden Kursen konfrontiert. Auf der Suche nach Sicherheit bevorzugen Anleger häufig Anlageklassen, die in diesem unsicheren Marktumfeld ein geringeres Risiko bieten können. Dazu gehören aus unserer Sicht Wandelanleihen. Abgesicherte Wandelanleihe-Strategien, sogenannte Convertible-Arbitrage-Strategien, können in volatilen Zeiten zusätzlichen Schutz bieten – und sogar von den heutigen unsicheren Marktbewegungen und der Volatilität profitieren.

Eine Wandelanleihe (Convertible Bond) ist ein festverzinsliches Wertpapier, das seinem Inhaber die Möglichkeit gibt, Anleihen in eine vorher festgelegte Anzahl in Aktien desselben Unternehmens zu wandeln. Anleger können durch die Aktienoption der Wandelanleihe an steigenden Aktienmärkten partizipieren und sollten bei fallenden Aktienmärkten durch die festverzinslichen Merkmalen der Anleihe geschützt sein. Aus unserer Sicht bieten Wandelanleihen also die Möglichkeit, sowohl von den Vorteilen festverzinslicher Anlagen als auch von Aktieninvestments profitieren.

Der Einsatz zusätzlicher Absicherungen in einem Wandelanleiheportfolio sowohl auf Portfolio- als auch auf Einzelpositionsebene kann den Schutz vor Abwärtsrisiken weiter erhöhen und gleichzeitig das Renditepotenzial steigern. Convertible-Arbitrage-Fonds sichern typischerweise die Long-Position der Wandelanleihe mit einer Short-Position auf Aktien des gleichen Unternehmens ab. In steigenden Märkten bringt die Long-Position auf die Anleihe in der Regel mehr ein, als die Aktien-Short-Position verliert. Bei fallenden Märkten wird hingegen erwartet, dass die Aktien-Short-Position mehr Rendite abwirft als die Anleihen-Long-Position verliert. Je häufiger und je größer die Bewegung der zugrunde liegenden Aktie, desto größer ist der Gewinn, den Convertible-Arbitrage-Strategien erwirtschaften können. Diese Ertragsquelle, die auch als Volatilitätsrendite bekannt ist, ist einzigartig für abgesicherte Wandelanleihen und ist eine direkte Funktion des asymmetrischen Renditeprofils der Anleihe.

Convertible-Arbitrage-Fonds in klassischen Aktien-Renten-Portfolios können insbesondere in diesen turbulenten Zeiten punkten. Besondere Ereignisse, wie der Tausch von Anleihen gegen Aktien, Aktienrückkäufe, Fusionen und Übernahmen usw., können die traditionellen Ertragstreiber dieser Strategien ergänzen und damit das Ertragspotenzial erhöhen.

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