Kaum Dividendenwachstum
20.02.2017
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Wachstum in Ostasien
Dass Aktionäre japanischer Unternehmen sich im Schnitt über ein Viertel mehr ausgewiesene Dividende freuen durften, hängt vor allem mit dem stärkeren Yen zusammen. Da die teure Währung jedoch das Ertragswachstum im japanischen Exportsektor bremste, war, neben anderen Gründen, auf zugrunde liegender Basis kein Wachstum zu verzeichnen. In Südkorea und Taiwan nahmen die Ausschüttungen dramatisch zu, was jedoch in beiden Fällen nur einem oder zwei Großunternehmen zuzuschreiben war. In Hongkong verdeckten üppige Sonderdividenden, von denen Cheung Kong Infrastructure und das Verkehrsunternehmen MTR die größten ausschütteten, ein nur bescheidenes zugrunde liegendes Wachstum.
Optimistischer Aussichten
Insgesamt sieht Henderson Global Investors eine positive Zukunft für die Weltwirtschaft, was auch den Dividenden zugutekommen dürfte, für die ein Wachstum von 3,2 % erwartet wird. Aufgrund des starken Dollars (unter der Annahme, dass sich an den derzeitigen Wechselkursen wenig ändert) wird das ausgewiesene Wachstum jedoch lediglich 0,3 % betragen. Daraus ergäben sich weltweite Ausschüttungen von 1,158 Billionen Dollar.
Alex Crooke, Head of Global Equity Income bei Henderson Global Investors: „In den USA hat das Dividendenwachstum 2016 an Fahrt verloren, in Kontinentaleuropa hat es sich dagegen beschleunigt. Auch in einigen Teilen Asiens wurde ein hohes Wachstum registriert. Schwach war indessen der Beitrag des Vereinigten Königreichs. Man erkennt hieran sehr deutlich die Vorteile einer globalen Strategie der ertragsorientierten Geldanlage, bei der Anleger von attraktiven Dividendensteigerungen überall auf der Welt profitieren können.
Wir erwarten für das kommende Jahr ein freundlicheres globales Konjunkturumfeld. Der Einzug einer neuen Regierung ins Weiße Haus, die höhere Ausgaben und Steuersenkungen für die Wirtschaft verspricht, könnte sich auf die Gewinne der US-Unternehmen positiv auswirken, auch wenn der starke Dollar den Firmen einige Probleme bereitet. Auch in der Eurozone ist eine Verbesserung des Geschäftsklimas zu beobachten. Höhere Ölpreise und anderer Rohstoffe werden unterdessen den Gewinnen der ehemals sehr zuverlässigen Dividendenzahler in dem gebeutelten Sektor wieder auf die Sprünge helfen, sodass ihre Ausschüttungen schrittweise wieder auf den früheren Stand zurückkehren können.
Der starke Dollar wird dieses zugrunde liegende Wachstum 2017 möglicherweise verdecken, doch längerfristig neutralisieren sich Wechselkursbewegungen in der Regel, sodass wesentliche Trends sichtbar werden. Selbst wenn das Wachstum auf Dollarbasis vorübergehend pausiert, sollten wir zudem nicht vergessen, dass Anlegern jedes Jahr nach wie vor riesige Summen an Dividendenerträgen zufließen." (ahu)