Kaum Dividendenwachstum
20.02.2017
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3. Dollarstärke schwächt Dividendenwachstum
Aufgrund des starken Dollars mussten die weltweit gezahlten Dividenden zu ungünstigeren Wechselkursen in Dollar umgerechnet werden.
4. Weniger Sonderdividenden
Bei den Sonderdividenden war in den USA und Kontinentaleuropa ein scharfer Rückgang zu verzeichnen, während sie im Vereinigten Königreich und in Hongkong höher ausfielen als im Vorjahr. Insgesamt wurden USD 3 Milliarden an Sonderdividenden weniger gezahlt als im Vorjahr. Das ist einer der Gründe, warum das ausgewiesene Dividendenwachstum niedriger war als das zugrunde liegende. Die leichte Aufwertung des US-Dollars hatte ebenfalls einen gewissen Effekt.
Schwaches Schlussquartal
Das Wachstum fiel auch auf Basis des um Wechselkursänderungen, Sonderdividenden und weitere Faktoren bereinigten Wertes sehr mäßig aus - nämlich 0,6 % im Vorjahresvergleich. Besonders schwach fielen die letzten drei Monate des alten Jahres aus, als die Dividenden um 0,4 % gegenüber dem Vorjahr sanken. Am Jahresende hatte der HGDI einen Stand von 158,2. Damit hat sich das ausgewiesene (unbereinigte) globale Dividendenwachstum in den letzten Jahren wenig verändert.
Solides Wachstum in Kontinentaleuropa
Deutlich erfreulichere Nachrichten gibt es für Aktionäre kontinentaleuropäischer Unternehmen. Auch wenn die Ergebnisse von Land zu Land sehr unterschied waren, verzeichnete diese Region summa summarum einen soliden Anstieg von 4,3 % auf 219,6 Mrd. Dollar (auf zugrunde liegender Basis betrug der Zuwachs 4,1%). Besonders positiv ist die Entwicklung in Frankreich, wo die Dividenden mit 11,8 % (9,4 % auf ausgewiesener Basis) stärker wuchsen als in allen anderen großen Industrienationen. Am stärksten trugen dazu die Banken bei, die ihre Ausschüttungen um die Hälfte um die Hälfte erhöhten.
In den Niederlanden war das Wachstum mit 38,4 % sogar noch stärker. Hierzu trug vor allem die Sonderdividende bei, welche der Supermarktkonzern Ahold nach der Fusion mit dem belgischen Lebensmittelhändler Delhaize an seine Aktionäre ausschüttete. Da fast alle Unternehmen ihre Ausschüttungen erhöhten, hätte auch ohne diesen Effekt das zugrunde liegende Wachstum mit 18,5 % deutlich mehr als in Frankreich betragen. Auch in den Niederlanden trug eine Bank entscheidend zum starken Dividendenwachstum bei, denn die ING verdoppelte ihre Ausschüttung und verdrängte damit Unilever von der Position des größten Dividendenzahlers.
Deutlich bescheidener waren die Zuwächse in der Schweiz, Italien und Deutschland. Zwar meldeten viele der bekanntesten deutschen Unternehmen Deutschlands beeindruckende Dividendenerhöhungen. Da VW im Zuge des Abgasskandals jedoch die Ausschüttung an seine Aktionäre um 98 % zurückfuhr und die Deutsche Bank, als Reaktion auf wachsende Beunruhigung über ihre Kapitalquote komplett strich, wurde das Gesamtergebnis deutlich geschmälert.
Die schwächsten Beiträge kamen aus Schweden, Belgien, Österreich und Spanien. In letzteren trugen besonders Kürzungen bei Santander und Repsol zum schwachen Gesamtergebnis bei, denn die meisten spanischen Unternehmen erhöhten ihre Dividenden.
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