Ist neu besser als alt?

14.06.2018

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Immobilienalter als entscheidendes Kriterium

Die Preisunterschiede zwischen Neubau- und Bestandsimmobilien sind umso ausgeprägter, je höher der Anteil „echter“ Altbauwohnungen (also Immobilien, die vor 1979 gebaut wurden) am gesamten Wohnungsbestand des Kreises ist. Einen besonders hohen Altbaubestand weisen das südliche Niedersachen, das Ruhrgebiet, das Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auf. So befinden sich mit Essen (Rang drei, 85,7 % Altbauten), Gelsenkirchen (Rang vier mit 85,1 % Altbauten), Herne (Rang sieben mit 83,4 % Altbauten), Hagen (Rang neun mit 83,2 % Altbauten) und Duisburg (Rang 10 mit 82,9 % Altbauten) gleich sechs Städte aus dem Ruhrgebiet in der Top-10 der Städte mit den meisten Altbauten. Die meisten Altbauten gibt es aber im Südwesten der Republik: In der Stadt Pirmasens sind 86,1 % aller Wohnungen vor 1979 errichtet worden.

Ganz anders hingegen die Situation in Bayern: Mit dem Landkreis Erding (Rang 1 mit 56,1 % Neubauten), dem Landkreis Freising (Rang vier mit 53,2 % Neubauten), dem Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm (Rang sechs mit 52,5 % Neubauten) , Landshut (Rang sieben mit 51,7 % Neubauten), dem Landkreis Eichstätt (Rang acht mit 51,1 % Neubauten), dem Landkreis Landsberg am Lech (Rang neun mit 51,1 % Neubauten) und Regensburg (Rang 10 mit 50,7 % Neubauten) befinden sich gleich sieben Kreise aus dem Freistaat unter den Top 10 der Regionen, die den größten nach 1979 errichteten Wohnungsbestand haben. In die bayerische Phalanx reihen sich drei niedersächsische Kreise ein: Cloppenburg ( Rang 2 mit 56 % Neubau), Vechta (Rang drei mit 54,5 % Neubau) sowie der Landkreis Emsland (Rang fünf mit 53,2 % Neubau).

„Neubau entsteht vor allem da, wo Platz ist“, erklärt Jörg Koschate die vielen regionalen Unterschiede. „Daher sind Lage und Infrastruktur bei älteren Objekten oft deutlich attraktiver.“

Neubauten überzeugen außerhalb des Preises

Ein wesentlicher Vorteil, den Neubauimmobilien gegenüber Bestandsimmobilien haben, ist eine oftmals bessere Energieeffizienz. Zudem sind Neubauten zeitgemäßer ausgestattet und falls beim Bau nicht sauber gearbeitet wurde, besteht meist noch eine Garantie. Deshalb rät Jörg Koschate eher zum Erwerb einer Neubauwohnung, wenn die Preisdifferenz bei ein in Lage und Ausstattung vergleichbaren Objekt gering sind. Das gelte vor allem für Menschen, die in den nächsten Jahren nur wenig an ihrem Haus arbeiten wollen. (ahu)

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