Preise für Wohneigentum steigen stärker als Mieten

24.10.2016

©Gina Sanders fotolia.com Die Preise für die verschiedenen Immobilienklassen steigen sehr unterschiedlich

Die Wachstumsdynamik bei den Immobilienpreisen ist vor allem auf Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser zurückzuführen. Außerdem bedeutet das Bestellerprinzip deutliche Veränderungen für die Immobilienmakler.

Der aktuelle F+B-Wohnindex zeigt, dass sich auch im dritten Quartal diesen Jahres die Preise für die Anschaffung von Wohneigentum stärker gestiegen sind als die Mieten. So nahmen die Bestandsmieten um 0,3 Prozent und Neuvertragsmieten um 0,6 Prozent zu. Einfamilienhäuser verteuerten sich gleichzeitig um 1,8 Prozent und Eigentumswohnungen sogar um 2,2 Prozent. Mehrfamilienhäuser waren 0,5 Prozent teurer als im Vorquartal.  Im Durchschnitt stieg der F+B-Wohn-Index damit um 1,5 Prozent verglichen mit dem Vorquartal. Die Preisentwicklung bei der Immobilienanschaffung zeigt sich auch im Vergleich mit dem dritten Quartal 2015: Dabei nahmen Eigentumswohnungen um 7,1 Prozent zu, Einfamilienhäuser wurden 5,2 Prozent teurer. Der Preis für Mehrfamilienhäuser nahm um 1,6 Prozent zu. Der durchschnittliche Anstieg des Wohn-Index gegenüber dem Vorjahresquartal beträgt 4,7 Prozent. Bei den Neuvertragsmieten (2,5 Prozent) und Bestandsmieten (1,1 Prozent) fiel der Anstieg dagegen eher moderat aus. „Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort, gewinnt sogar noch an Dynamik und dokumentiert den anhaltenden Boom in die Wohnimmobilie als Anlageobjekt - zu-nehmend unabhängig von den real erzielbaren Mieten", erläutert F+B-Geschäftsführer Dr. Bernd Leutner.

Die Einzelsegmente im Langfristvergleich

Die aktuellen Ergebnisse des F+B-Wohnindex bestätigen auch den langfristigen Trend(Vergleich jeweils der 3. Quartale): So sind Eigentumswohnungen in den letzten fünf Jahren um 31,1 Prozent teurer geworden. Im zehn-jährigen Trend beträgt der Preisanstieg sogar 40,4 Prozent. Neuvertragsmieten sind in den letzten fünf Jahren um 10,1 Prozent und im zehn-jahres Vergleich um 18,1 Prozent gestiegen. Bei den Bestandsmieten ist die Steigerung sogar nur 4,6 Prozent im 5- und 6,6 Prozent im 10-jahres Vergleich. Damit liegen die Mieten deutlich unter dem durchschnittlichen Anstieg aller Nutzungsarten bei Wohnimmobilien. Dieser beträgt im fünf-jährigen Trend 18,3 und im Zehn-Jahresvergleich 24,1 Prozent.

Auch im langfristigen Trend zeigt sich, dass die Preise für Ein- und Mehrfamilienhäuser deutlich schwächer wachsen als andere Immobilienklassen. Während Einfamilienhäuser im fünf-Jahres-Vergleich eine Preissteigerung von 18,1 Prozent hinter sich haben, sind es bei den Mehrfamilienhäusern nur 7,3 Prozent Preisanstieg. Seit dem dritten Quartal 2006 sind die Einfamilienhäuser um 22 Prozent teurer geworden, während man für Mehrfamilienhäuser nur 9,4 Prozent mehr bezahlen muss als vor zehn Jahren. Somit ist die Wachstumsdynamik des F+B-Wohn-Index auch im langfristigen Vergleich vor allem auf Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser zurückzuführen. Hingegen verlaufen die Entwicklung von Bestandsmieten und Preisen von Mehrfamilienhäusern auch in der langfristigen Beobachtung deutlich unterdurchschnittlich.

weiter auf Seite 2