Inflation treibt Goldpreis in neue Höhen

07.02.2018

Manuel Peiffer, Relationshipmanager GVS Financial Solutions / Foto: © GVS

Die Historie zeigt ebenfalls, dass die Inflation recht schnell anziehen kann. Dies ist mit der berühmten Ketchup-Flasche zu vergleichen. Lange kommt nichts und dann alles auf einmal.

Für die Notenbanken wird es eine Herausforderung sein, einer schnell anziehenden Geldentwertung Herr zu werden. Denn hier kommen wir zum nächsten Problem der Notenbanken, welches einen immensen Einfluss auf die gesamten Finanzmärkte hat.

Die Ohnmacht der Notenbanker

Steigende Inflationsraten zwingen Notenbanker in der Regel dazu die Leitzinsen zu erhöhen. Und hier befinden wir uns in einem Teufelskreis. Aufgrund der exorbitanten Verschuldung bei Staaten, Banken und Privatpersonen würde ein Zinsanstieg dafür sorgen, dass das Kreditkartenhaus zusammenbricht, da aufgrund der höheren Zinsenlast zahlreiche Raten nicht mehr bedient werden könnten. Mit Spannung erwarten wir diesbezüglich die zukünftigen Entscheidungen von Powell, Draghi und Kuroda, denn diese Notenbankchefs sitzen in der Zwickmühle. Zinserhöhungen sind, wenn überhaupt nur in Trippelschritten möglich. Kommt es parallel zu einem Anstieg der Inflation, werden die Realzinsen immer negativer, was Investoren zum Goldtrog führt.

Trump – das Zünglein an der Goldpreiswaage?

Unserer Meinung nach kann auch US-Präsident Trump das Zünglein an der Goldpreiswaage werden. Aufgrund seines Steuerpakets und der zusätzlich geplanten Infrastrukturprojekte wird er wohl gezwungen sein, den US-Schuldenberg weiter massiv zu erhöhen. Dies gab es schon in den 70er Jahren, als die USA den Vietnam-Krieg finanzieren mussten. Zu Beginn des Krieges wurden Kriegskosten für die USA in Höhe von rund 10 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Die tatsächlichen Kosten des Vietnam-Kriegs für die USA beliefen sich auf ca. 150 Milliarden Dollar. Was in dieser Zeit mit dem Goldpreis passierte ist Geschichte. In diesem Zusammenhang ist aber zu erwähnen, dass US-Präsident Nixon einige Jahre vorher (1971) den Grundstein für das heutige „kranke“ Finanzsystem legte, als er die Goldbindung des US-Dollars aufhob.

Schlussfolgernd bleibt festzuhalten, dass das gelbe Edelmetall nach einigen schwierigen Jahren vor einer goldenen Zukunft steht. Wie beschrieben, gehen wir davon aus, dass eine anziehende Inflation in Kombination mit negativen Realzinsen für einen steigenden Goldpreis sorgen wird. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass geopolitische Spannung oder eine Finanzkrise 2.0 unserem Szenario zuvorkommen. Deshalb ist und bleibt das Edelmetall ein unverzichtbarer Kernbestandteil eines gutstrukturierten Depots.

Kolumne von Manuel Peiffer, Relationshipmanager GVS Financial Solutions GmbH