In der Berufsunfähigkeit findet ein Umdenken statt
28.10.2020
Lucas Müller / Foto: © elipsLife Deutschland
finanzwelt: Reicht das? Müller» Wir haben einen zusätzlichen Trumpf im Ärmel. Im Bereich der Berufsunfähigkeit ist es immer besser, Krankheiten vorzubeugen, statt eine Rente zu leisten. Ein wegen Krankheit ausgefallener Mitarbeiter ist nicht produktiv und verursacht aufgrund der Fehlzeiten erhebliche Kosten, von Ersatz- und Einarbeitungskosten ganz zu schweigen. Deshalb gilt es, Prävention und Wiedereingliederung in den Vordergrund zu stellen und die Aktivitäten dort zu intensivieren. Mit dem elipsLife Care Management als Teil unserer Versicherungslösung unterstützen wir Arbeitgeber bei der Gesunderhaltung der Belegschaft. Dies fördert die physische und psychische Resilienz der Mitarbeitenden und senkt direkte und indirekte Krankheitskosten.
finanzwelt: Wie gehen Sie die betroffenen Mitarbeiter konkret an? Müller» Care Management basiert auf einem Vertrauensverhältnis zwischen unserem Gesundheitslotsen und der versicherten Person. Um einen einfachen Erstzugang zu gewährleisten, haben wir das Gesundheitstelefon eingeführt. Mitarbeitende können da mit sämtlichen gesundheitsrelevanten Fragen anrufen – zum Beispiel eine Zweitmeinung einholen oder sich zu Impfungen und Medikamenten beraten lassen. Unser Interesse liegt insbesondere an der Erkennung von psychischen Belastungen und Einschränkungen im Bewegungsapparat, weil wir in solchen Fällen möglichst rasch individuell und persönlich unterstützen wollen. Über den telefonischen anonymen Erstzugang bauen wir eine erste Bindung auf und können das Gespräch danach zu einer Beziehung weiterentwickeln.
finanzwelt: Kommen wir zum Vertrieb. Inwieweit findet das Konzept bei Ihren Kunden und bei deren Maklern Anklang? Müller» Es findet klar ein Umdenken statt. Vor drei Jahren war unser Kundenstamm geprägt von Unternehmen mit Sitz im Ausland, für welche die betriebliche Einkommenssicherung im Heimmarkt bereits Standard ist. In den letzten 24 Monaten zog die Nachfrage auch bei deutschen Unternehmen an. Die Pandemie treibt den Bedarf zusätzlich an, was auch für Makler ein guter Zeitpunkt für den Einstieg ist. Die Makler unterstützen wir übrigens mit verschiedenen Factsheets und Beratungsvorlagen. Viele sind sehr interessiert, unser Konzept auf den Markt zu bringen. Aufgrund der Neuheit nehmen uns Makler immer wieder mit zu Kunden, was wir sehr schätzen. Es zeigt sich, dass die arbeitgeberfinanzierte kollektive Absicherung im Rahmen der bAV großen Zuspruch erhält und viele Marktteilnehmer das große Potenzial bearbeiten wollen.
finanzwelt: Sie erzählten mir von einem KMU-Modell, wollen Sie hierzu zum Abschluss noch etwa sagen? Müller» Gerne. Als Versicherer sucht man am liebsten große Kollektive, weil dort das Gesetz der großen Zahl zieht. Dies führte dazu, dass kleinen Kollektiven – die überwiegende Mehrheit der Unternehmen – der Zugang zur betrieblichen Einkommenssicherung verwehrt war. Wir reden hier von knapp 20 Millionen betroffenen Arbeitnehmenden. Seit Oktober 2020 haben wir ein onlinebasiertes KMU-Modell aufgesetzt, das es den Maklern ermöglicht, auch für kleinere Kollektive Angebote rechnen und direkt abschließen zu können. Das ist eine echte Neuheit und öffnet zusätzliche Potenziale. (fw)