Immobilienkäufer könnten bis zu 94 Euro monatlich sparen
25.07.2019
Nirgendwo in Deutschland würden Wohnungskäufer von einer deutlich gesunkenen Grunderwerbsteuer so sehr profitieren wie auf Sylt und dem dazugehörigen Kreis Nordfriesland / Foto: © pkazmierczak - stock.adobe.com
In jeder zehnten Region mehr als 40 Euro monatliche Ersparnis
Laut der Rechnung hätten in 23 der insgesamt 401 deutschen Kreise bei einer bundeseinheitlichen Grunderwerbsteuer von 2 % mindestens 40 Euro mehr pro Monat in der Tasche. In jedem vierten Kreis würde die monatliche Ersparnis immerhin noch mindestens 30 Euro betragen. Die größte Ersparnis würden Wohnungskäufer im äußersten Norden der Republik machen. Im zu Schleswig-Holstein gehörenden Kreis Nordfriesland werden 6,5 % Grunderwerbsteuer erhoben und durch die exklusiven Feriendomizile auf Sylt sind die Immobilienpreise hier sehr hoch. Wenn die Grunderwerbsteuer auf 2 % gedeckelt würde, müssten Wohnungskäufer in der Modellrechnung 17.603 Euro weniger bezahlen als unter dem aktuellen Satz. So würde die monatliche Rate statt 1.818,72 Euro nur noch 1.724,11 Euro betragen, eine Ersparnis von 94,62 Euro.
A-Städte als Gewinner
Da mit Frankfurt, Düsseldorf, Köln und Berlin vier der sieben A-Städte in Bundesländern liegen bzw. ein Bundesland sind, in denen die Grunderwerbsteuer 6,5 % bzw. 6 % beträgt, würden Wohnungskäufer in diesen ebenfalls sehr stark von einer deutlichen Senkung profitieren. So würden Wohnungskäufer in Frankfurt monatlich 76,12 Euro sparen, womit die Mainmetropole Platz 2 hinter dem Kreis Nordfriesland einnimmt. Mit Düsseldorf (63,87 Euro), Berlin (62,69 Euro) und Köln (60,88 Euro) folgen direkt dahinter drei weitere A-Städte. Auch Immobilienkäufer in Potsdam (60,76 Euro), Münster (54,13 Euro), dem Kreis Ostholstein (52,37 Euro), Wiesbaden (52,16 Euro) und dem Hochtaunuskreis (51,26 Euro) hätten am Ende des Monats deutlich mehr Geld in der Tasche, wenn die Grunderwerbsteuer nur noch bei 2 % liegen würde.
„Besonders Familien, die von den eigenen vier Wänden träumen, würde eine Entlastung bei der Grunderwerbsteuer enorm helfen“, so Eva Grunwald von der Postbank. Familien mit Kindern suchen meist größere Wohnungen als die in der Modellrechnung herangezogenen 70 m². Die Nebenkosten steigen mit der Quadratmeterzahl und dem Wohnungspreis. „Unsere Analyse zeigt, wie die Belastung beim Wohnungskauf gesenkt werden könnte“, so die Immobilienexpertin. Deutlich mehr Menschen stünde dann der Weg ins Wohneigentum offen. „Die eigenen vier Wände sind besonders für Familien ein wichtiger Baustein der privaten Altersvorsorge“, so Eva Grundwald abschließend. (ahu)