Immobilienanleger machen Preis-Rallye nicht mehr überall mit

08.10.2018

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Büros wieder stärker gefragt – sinkendes Interesse an Einzelhandelsinvestitionen

Die Anleger wollen zu 52,3 Prozent (Vorjahr: 30,4 Prozent) in Büroimmobilien investieren. Das Interesse der Anleger an Wohn- und Logistikimmobilien blieb nahezu unverändert: Neuinvestitionen sollen zu 14,1 Prozent (Vorjahr: 14,5 Prozent) in Wohnimmobilien und zu 10,9 Prozent (Vorjahr analog) in Logistikimmobilien fließen. Investitionen in den Einzelhandel sollen nur noch zu 12,3 Prozent (Vorjahr: 21 Prozent) erfolgen. Auch der Sektor Hotel sank in der Anlegergunst auf 7,7 Prozent (Vorjahr: 14,5 Prozent). Einer der Gründe könnte die Sorge einer Immobilienblase für diesen Sektor sein: 36,4 Prozent erwarten in den nächsten zwölf Monaten für Hotels eine Immobilienblase.

Für die Bereiche Einzelhandel und Wohnen lag der Anteil bei jeweils 27,3 Prozent. Für Büro und Logistik sehen 80 Prozent jedoch kein Blasen-Risiko. Nischensegmente stehen bei den Anlegern weiterhin nicht sehr hoch im Kurs. Hier sank der Anteil geplanter Neuanlagen von 8,7 Prozent auf 2,7 Prozent. „Die in der Umfrage investorenseitig erwartete Blasengefahr, insbesondere in der Nutzungsart Hotel, spiegelt sich auch unmittelbar in der Investitionsneigung in dieser Nutzungsart wider. Es ist zu beobachten, dass die befragten Investoren verstärkt auf die klassische Nutzungsart Büro setzen möchten. Deshalb könnten die künftigen Investitionen in die Nutzungsart Büro vor allem weiter zu Lasten der Nutzungsart Hotel, aber auch zu Lasten des Bereichs Einzelhandel erfolgen“, führt Rockel aus.

Renditeerwartungen gehen weiter zurück – Fokus auf Core bleibt

Die Renditeerwartung an den laufenden Cashflow geht weiter zurück und liegt inzwischen bei 3,96 Prozent (Vorjahr: 4 Prozent). 72,7 Prozent sehen hier den Renditeschwerpunkt. Bei der realisierten Gesamtrendite erwarten sie die Befragten 5,25 Prozent (Vorjahr: 4,72 Prozent). Nahezu unverändert blieben die Anforderungen bei der nicht realisierten Gesamtrendite: Sie liegt bei durchschnittlich 4,66 Prozent. Im Vorjahr erwarteten die Anleger 4,57 Prozent. Bei der Frage nach der Risikoverteilung setzen 69,8 Prozent auf Core und 27,1 Prozent auf Core+. Value-add-Immobilien spielen hingegen so gut wie keine Rolle (3,1 Prozent).

Deutscher Immobilienspezialfonds ist Favorit der Anlagevehikel

Für Neuinvestitionen wollen alle Befragten auch auf die Offenen Immobilienspezialfonds nach deutschem Recht (nach KAGB) setzen, gefolgt von Offenen Immobilienfonds nach Luxemburger Recht (63 Prozent) und den ebenfalls von dort kommenden SCS und SCSp (33,3 Prozent). Die Befragten sind bereits zu 66,8 Prozent in deutschen Immobilien Spezialfonds und zu 9,7 Prozent in dessen Luxemburger Pendant investiert. Bei REITs beträgt der Anteil 11,1 Prozent und bei KAGBInvestment-KGs 22,2 Prozent.

Gutes Reporting und Strukturierungsfähigkeit bei Master-KVG im Fokus

Nachdem im Vorjahr rund 50 Prozent für Neuanlagen in den kommenden zwölf Monaten eine Master-KVG nutzen wollten, stieg der Anteil 2018 auf 72,7 Prozent. Durchgängig positiv honorieren alle institutionellen Anleger ein gutes Reporting sowie die Strukturierungsfähigkeit bei Vehikeln als Dienstleistung. „Die Master-KVG ist ein Erfolgs-Modell, bereits seit Jahren hält der Trend, hin zu den Masterfonds, an. Damit erklärt sich auch unser starkes Wachstum in diesem Segment“, unterstreicht Rockel. Laut der letzten BVI-Statistik ist Universal-Investment inzwischen einer der größten Immobilienfondsmanager für institutionelle Anleger in Deutschland. (fw)