Immobilien als 360-Grad-Aufgabe

21.02.2022

Rauno Gierig, CEO und Frank M. Huber, CSO der Verifort Capital Gruppe / Foto: © Verifort Capital

finanzwelt: Der Vertrieb ist ja nah an der (Verkaufs)Front. Was hören Sie von der Truppe und lassen es in Ihre Produkte oder Vertriebsunterstützung einfließen? Gierig» Ja, wir sind täglich im Kontakt mit unseren Vertriebspartnern und Investoren. Bevor wir unsere Fonds in die BaFin Abstimmung geben, werden diese zum Fondskonzept und Eckdaten der Kalkulation befragt. Wir führen zudem jährlich eine Immobilientrendstudie durch und befragen Vertriebsorganisationen, Produkteinkäufer und Kapitalanleger, was sie in Bezug auf Sachwertanlagen besonders beschäftigt. Dabei untersuchen wir die für Verifort Capital relevanten Investitionsstrategien im aktuellen Marktumfeld mit besonderem Fokus auf deutsche Immobilien-AIFs (Alternative Investmentfonds). Themen sind hierbei beispielsweise, welche Nutzungsarten bei Immobilienfonds gerade gefragt sind und welche Anforderungen an die Nachhaltigkeit von Immobilienfonds bezüglich der ESG-Kriterien bestehen. Hierbei haben wir auch das bestimmende Thema rund um die Auswirkungen der Corona-Pandemie berücksichtigt. Die Vertriebspartnerumfrage ist für uns ein wichtiger Impulsgeber, um auch unsere Vertriebsunterstützung an den Anforderungen unserer Vertriebspartner und Anleger auszurichten und die richtigen Schwerpunkte zu setzen. Das fließt selbstverständlich in unsere Arbeit ein.

finanzwelt: Wenn Sie, Herr Huber, für einen Tag Bundeskanzler wären: Welche Gesetzesänderung würden Sie unserer Branche auf den Weg geben? Huber» Das würde hier sicherlich den Rahmen sprengen. Aber vielleicht so viel: Mir wäre es als Bundeskanzler ein großes Anliegen, Gesetzesinitiativen ins Leben zu rufen, die den dringend benötigten Infrastrukturwandel in Deutschland deutlich beschleunigen.

finanzwelt: Und Sie Herr Gierig? Gierig» Ich würde mich dafür einsetzen, dass einerseits Bürokratie im Baugewerbe reduziert wird, damit mehr Immobilienprojekte realisiert werden können und andererseits darum bemühen, dass der Staat noch mehr staatlich geförderte ESG-Maßnahmen betreibt, um den Wandel in diesem Bereich schneller möglich zu machen. Zudem sollten gesetzliche Hürden bei der Vermittlung von Sachwertinvestitionen abgebaut werden, damit einerseits mehr Eigentum bei den Bürgern und Bürgerinnen entsteht und andererseits mehr private Gelder in gesellschaftlich sinnvolle Investitionsvorhaben fließen, wie beispielsweise die Schaffung von Pflegeplätzen, Erneuerbare Energien oder Wohnraum.

finanzwelt: Wenn Sie nicht CEO der Verifort Capital wären, wären Sie… Huber» …sicherlich trotzdem in dieser spannenden und sozioökonomisch wichtigen Branche gelandet.

finanzwelt: Wenn Sie nicht CSO der Verifort Capital wären, wären Sie… Gierig» Auch dann würde ich mich dem Thema Sachwerte widmen, seien es Immobilien, Oldtimer oder zeitgenössische Kunst. Denn das sind Themen, die mich schon seit meiner Jugend faszinieren. Auch der Kunsthandel, den meine Eltern seit über 50 Jahren betreiben, hat mich früh geprägt und unter anderem meine Leidenschaft für Sachwerte geweckt. Und im Sommer fahre ich gerne meinen Käfer Brezel Baujahr 1950 aus. (fw)