"Hoffentlich findet die Lösung branchenweit Akzeptanz"

07.04.2020

Rechtsanwalt Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand Bundesverband Finanzdienstleistungen AfW e.V. / Foto: © AfW

Lob aber auch Kritik

Die lösungsorientierte Haltung der beteiligten Versicherer wird vom Bundesverband Finanzdienstleistungen AfW begrüßt. Insbesondere da aktuell einer Vielzahl von Gewerbetreibenden und Unternehmen, die im guten und oft auch berechtigten Glauben waren, umfassenden Versicherungsschutz zu haben, hier – falls überhaupt - nur die Alternative eines langwierigen Rechtsstreites geblieben wäre. Zudem sei der Kompromiss positiv für die Versicherungsvermittler, die im guten Glauben, umfassenden Versicherungsschutz vermittelt zu haben, ebenfalls in erheblicher Erklärungsnot ihren Kunden gegenüber waren bzw. sind.

Kritisch sieht der Verband hingegen, dass es sich gerade nicht um eine Brancheninitiative der gesamten Versicherungswirtschaft handelt, bzw. viele namhafte Versicherer bislang noch nicht dem Kompromiss beigetreten sind. Dass Versicherer wegen kartellrechtlichen Bedenken dem Kompromiss bislang fern geblieben seien, will der Verband nicht gelten lassen. So wären diese im Anbetracht der Ausnahmesituation im Schulterschluss mit der Politik sicherlich zu klären gewesen.

„Wir erkennen an, dass es sich bei der Corona-Pandemie um ein extremes Ereignis handelt, das mit den üblichen, kritischen Diskussionen und Maßstäben über das Regulierungsverhalten der Versicherer nicht hinreichend gewürdigt wird. Wir drücken unsere Hoffnung aus, dass die gefundene Lösung tatsächlich bundesweit und branchenübergreifend Akzeptanz findet“, so Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW. (ahu)