Hoffen auf das zweite Halbjahr

13.08.2014

Der MLP Konzern hat die Gesamterlöse im ersten Halbjahr nur geringfügig von 224,3 Mio. Euro auf 227,9 Mio. Euro steigern können. Gleichzeitig legte jedoch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um zwölf % auf 5,5 Mio. Euro zu.

(fw/hwt) „MLP hat im ersten Halbjahr einige positive Entwicklungen verzeichnet. Aber der Markt ist alles andere als einfach. Vor allem die Krankenversicherung liegt branchenweit noch hinter unseren Erwartungen zurück", betont Vorstandschef Dr. Uwe Schroeder-Wildberg. „In den vergangenen Jahren hat MLP bewiesen, auch mit schwierigen Rahmenbedingungen zurecht zu kommen. Wie in unserem Geschäftsmodell üblich ist das zweite Halbjahr sehr wichtig. Wir sind vorsichtig optimistisch, in den kommenden Monaten eine deutliche Beschleunigung zu sehen."

Im Zeitraum von Januar bis Juni 2014 betrugen die Gesamterlöse 227,9 Mio. Euro (H1 2013: 224,3 Mio. Euro). Dabei stiegen die Provisionserlöse leicht von 204,5 Mio. Euro auf 205,4 Mio. Euro. Die Erlöse aus dem Zinsgeschäft bewegten sich mit 11,4 Mio. Euro (11,5 Mio. Euro) nahezu auf dem Vorjahresniveau. Die sonstigen Erlöse betrugen 11,2 Mio. Euro (8,3 Mio. Euro). Die Aufteilung nach Beratungsfeldern zeigt einen leichten Anstieg in der Altersvorsorge, in der die Erlöse von 83,5 Mio. Euro auf 84,3 Mio. Euro stiegen. Das vermittelte Neugeschäft lag mit 1,37 Mrd. Euro um acht % über dem Vorjahreswert (1,27 Mrd. Euro), während das branchenweit vermittelte Neugeschäft um knapp sechs % rückläufig war. Die betriebliche Vorsorge hat bei MLP einen Anteil von 14 % (13 %) zum Neugeschäft beigetragen. Betrachtet man ausschließlich das zweite Quartal, liegt das Neugeschäft mit 740 Mio. Euro um der % über dem Vorjahreszeitraum. Im Vermögensmanagement stiegen die Erlöse im ersten Halbjahr um der % auf 67,0 Mio. Euro (65,3 Mio. Euro), das betreute Vermögen legte auf 25,3 Mrd. Euro zu (31. März 2014: 24,4 Mrd. Euro). Weiterhin erfreulich aus Sicht des Unternehmens ist auch die Entwicklung in der Sachversicherung, die auf Halbjahresbasis ein Wachstum von sieben % verzeichnete (von 22,5 Mio. Euro auf 24,1 Mio. Euro).

Das seit März 2014 erweiterte Immobilienangebot von MLP zeigt sich in den übrigen Beratungsvergütungen. Sie stiegen von 1,7 Mio. Euro auf 3,1 Mio. Euro. Darüber hinaus befindet sich eine signifikante Zahl an Immobilienvermittlungen in der Anbahnung. In der Finanzierung lagen die Erlöse mit 5,9 Mio. Euro (6,0 Mio. Euro) leicht hinter dem Vorjahr; hinzu kommt ein Beteiligungsergebnis für das Gemeinschaftsunternehmen MLP Hyp von 0,4 Mio. Euro (0,3 Mio. Euro). In PKV stieg die Zahl der Vollversicherten 2013 und war im ersten Halbjahr konstant. Damit entwickelte sie sich allerdings weniger dynamisch als zu Jahresbeginn erwartet. Vor diesem Hintergrund sanken die Erlöse im ersten Halbjahr von 25,6 Mio. Euro auf 21,1 Mio.Euro.

Das EBIT stieg in den ersten sechs Monaten 2014 um zwölf % auf 5,5 Mio. Euro (4,9 Mio. Euro) – obwohl die Verwaltungskosten (definiert als Personalaufwand, sonstige betriebliche Aufwendungen sowie planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen) mit 124,6 Mio. Euro um rund 2,4 Mio. Euro über dem Vorjahr lagen. Hintergrund für den Anstieg sind eine einmalige Sonderbelastung im ersten Quartal sowie ein Teil der im Februar angekündigten temporären Aufwendungen im Rahmen der laufenden Wachstumsinitiative. Inklusive dieser Einmalkosten geht MLP weiterhin davon aus, dass sich die Verwaltungskosten im Gesamtjahr auf einem Niveau von 255 Mio. Euro bewegen. Der Konzernüberschuss zum 30. Juni 2014 betrug 4,5 Mio. Euro (4,2 Mio. Euro). In den ersten sechs Monaten 2014 hat MLP brutto 12.300 Neukunden gewonnen (H1 2013: 11.700). Die Gesamtkundenzahl stieg auf 839.300. Die Beraterzahl betrug zum 30. Juni 2014 1.959 (31. März 2014: 1.979). Nach Münster und Frankfurt im Auftaktquartal, hat MLP im Zeitraum von April bis Juni an den Standorten Düsseldorf und Essen Geschäftsstellen im Hochschulsegment eröffnet.

MLP hat zu Beginn des Jahres drei Szenarien für die Geschäftsentwicklung vorgelegt. Dabei hat das Basisszenario eine erste Verbesserung der Rahmenbedingungen unterstellt. Wie die Marktzahlen zeigen, ist diese bislang nicht eingetreten. Während in der Altersvorsorge das branchenweite Neugeschäft um knapp 6 Prozent rückläufig war, wird in der privaten Krankenversicherung nach Expertenschätzungen die Zahl der Vollversicherten 2014 im dritten Jahr in Folge sinken. Vor diesem Hintergrund geht MLP davon aus, im Gesamtjahr marktinduziert ein EBIT im Korridor zwischen dem unteren Prognoseszenario (50 Mio. Euro) und dem Basisszenario (65 Mio. Euro) zu erreichen. 2013 hatte das EBIT 32,8

Mio. Euro betragen. „MLP erwirtschaftet den Löwenanteil seines Ergebnisses seit jeher im zweiten Halbjahr und vor allem im vierten Quartal", sagt Finanzvorstand Reinhard Loose. „Wir sehen derzeit einige positive Signale, genauso gibt es aber auch Risiken. Auf jeden Fall bleibt es unser Ziel, bei Erlösen und Ergebnis deutlich zuzulegen."

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