Handel ist Wandel

12.10.2022

Stephan Witt, FiNUM.Private Finance AG / Foto: © FiNUM

Trotz eines sinkenden Konsumklimaindex zeigte sich zuletzt sogar ein positiver Monatstrend bei der zusammengenommenen Umsatzentwicklung aller Vertriebsschienen des Lebensmitteleinzelhandels. Während bereits im Juni 2022 ein Umsatzplus von zwei Prozent gemessen wurde, liegt das Wachstum im Juli über alle Vertriebsschienen hinweg sogar bei drei Prozent. Hieran zeigt sich, dass der grundversorgungsrelevante Einzelhandel in Zeiten hoher Inflation vergleichsweise robust gegenüber einer Konsumzurückhaltung der Verbraucher ist.

Doch auch das Segment der Nahversorgung hält Herausforderungen bereit und wandelt sich. So gewinnen derzeit vor allem die Discounter und Drogerie­märkte Marktanteile hinzu. Ebenso wie der Onlinehandel mit Lebensmitteln, wobei diese Vertriebsschiene von einem sehr niedrigen Niveau aus wächst. Noch unklar ist, ob die erwartbaren Kaufkraftverluste zu strukturellen Änderungen beim Konsumverhalten führen. Nachhaltigkeitsaspekte, wie der Fokus auf regionale Produkte und das Tierwohl, sind ein weiteres Thema, welche aktuell und zukünftig eine wichtige Rolle spielen.

Nahversorgung weitestgehend unbeeindruckt von E-Commerce

Trotz der fortgeschrittenen Digitalisierung findet in Deutschland der Einkauf im Lebensmittelsegment weiterhin vornehmlich stationär statt und verhält sich sehr resilient. Laut einer aktuellen Befragung der cima.monitor nahm die wohnortnahe Nahversorgung der Befragten im Vergleich der Befragungen seit 2009 deutlich zu. Im Umkreis von zwei Kilometern um den Wohnort kaufen 77 Prozent aller Befragten ihre Güter des täglichen Bedarfs ein. Im Jahr 2015 waren es noch lediglich 65 Prozent. In den Metropolen agiert der Handel mit modernen Kleinflächenkonzepten. Gerade für die Bevölkerung im ländlichen Raum sind kurze Wege zu Nahversorgern von hoher Bedeutung.

Lohnende Investments in Nahversorgungsimmobilien

Es gibt vielfältige Argumente, die das Segment Nahversorgung im Vergleich zu anderen Segmenten positiv auf sich vereinen. Neben der Stabilität, die Immobilien der Nahversorgung aufweisen, profitieren sie von der Krisenbeständigkeit. Zudem können Anleger bspw. bei bereits in Platzierung befindlichen Fonds, die in Nahversorgungsimmobilien investieren, von niedrigen Einkaufsfaktoren und langfristig günstigen Finanzierungen profitieren.

Kolumne von Stephan Witt, FiNUM.Private Finance AG in Berlin

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