Hält die Tech-Party an?
22.02.2022
Foto: © Roman3d - stock.adobe.com
Value im „Aufwind“
Wendet sich das Blatt, so würden mitunter jene Sektoren künftig outperformen, denen insbesondere höhere Zinsen wenig anhaben können. Value-Aktien von Energieanbietern oder Finanzdienstleister springen einem sofort ins Auge. Einige Unternehmen profitieren beispielsweise bei der zurzeit anziehenden Konjunktur von höheren Rohstoffpreisen, während Großbanken im hauseigenen Zinsgeschäft dank höheren Zinsen wieder Geld verdienen. Value und die Renaissance dieses „Anlagestils“ waren auch im vergangenen Jahr zumindest vorübergehend ein Thema. Läuft die Konjunktur, tritt Value wieder ins Rampenlicht. Investoren, die diesem Stil folgen, setzen auf Titel mit niedriger Bewertung. Sie vergleichen die Substanz eines Unternehmens, den inneren Wert, mit der Notierung am Kapitalmarkt. Wird ein Konzern mit einem deutlichen Abschlag zu dem von ihnen errechneten Wert gehandelt, könnte das entsprechenden Value-Titeln Rückendwind verleihen. Auch die Pharmabranche, die relativ betrachtet noch deutlich Aufholpotenzial hat. (ah)
Fazit
Zinsen und Inflation sind ein Thema. Das ist ziemlich neu. Und könnte insbesondere die Tech-Werte (weiter) unter Druck setzen. Bereits 2018 gab es Dellen wegen möglicher steigender Zinsen. Kurstreiber bei den Tech-Giganten waren und sind die Erwartungen an die Unternehmen, ob sie satte Gewinne machen. Ein Abgesang auf die hochgepriesenen Konzerne wäre allerdings verfrüht. Die Technologie hält weiter Einzug in unseren Alltag und viele Firmen dürften auch künftig davon profitieren. Allerdings wird sich auf kurz oder lang die Spreu vom Weizen trennen und die Konzentration auf wenige Big-Player wie Apple, Amazon etc. weiter fortsetzen. Tech-Fonds bleiben für mittel- bis langfristig orientierte Anleger ein Basis-Investment, wenngleich nicht mit diesen Renditeerwartungen verknüpft wie in der Vergangenheit.