Große Chancen für Ausschüttungen: Warum Dividenden wichtig bleiben
16.11.2021
Dyrk Vieten, geschäftsführender Gesellschafter von ficon Vermögensmanagement und Manager des nachhaltigen Dividendenfonds ficon Green Dividends-INVEST I / Foto: © Dyrk Vieten
Dividenden spielen in der Vermögensallokation eine entscheidende Rolle, ob als weitestgehend planbarer Cashflow für konkrete Zwecke oder als Stabilisator für Aktienmärkte mit hoher Volatilität und in Zeiten steigender Inflationsgefahren. Besonders interessant ist eine Dividendenstrategie unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit.
Dividenden sind kein Modetrend, der bei schwächerem Wachstum und rekordtiefen Zinsen plötzlich interessanter erscheint. Dividenden spielen vielmehr generell in der Vermögensallokation eine entscheidende Rolle. Sie eignen sich zur Generierung eines planbaren Cashflows für konkrete Zwecke und als Stabilisator für Aktienmärkte unter steigender Unsicherheit. Dazu gehören die erheblichen Inflationsgefahren. Im Oktober 2021 lagen die Verbraucherpreise in Deutschland 4,5 % höher als im Oktober des Vorjahres. In den USA ist die Inflation sogar auf 5,4 % gestiegen.
Dividendentitel als Ausschüttungsbringer sind keine Wunschvorstellung. Im DAX liegt die Dividendenrendite durchschnittlich bei ca. 2,5 bis 3,5 % und reicht bis 5 %. Gleichzeitig liegen die realisierten Dividendenrenditen bereits seit 2013 über den Renditen von Unternehmensanleihen mit fünfjähriger Laufzeit. Und die Wachstumsperspektiven gut ausgewählter Dividendenrendite sind durch weitere Erholungen überproportional stark, sodass bestimmte Dividendenkonzepte nach einer Normalisierung sehr rasch die Fünf-Prozent-Marke in der Dividendenrendite nehmen können.
Zyklische und dividendenstarke Aktien zeigen sich immer deutlicher als Outperformer
Dazu kommt, dass Dividendenaktien auch von möglichen Kursgewinnen profitieren können. So schnitten Dividendenaktien in den vergangenen Jahren in schwachen Konjunkturphasen deutlich besser ab als der gesamte Aktienmarkt, da sich Dividenden in der Regel stetiger als die Unternehmensgewinne entwickeln. Historisch ist belegt, dass die Dividende mehr als 50 % an der Aktienperformance ausmacht. Eine Berechnung von Keppler Asset Management beispielsweise zeigt, dass US-Aktien (Performance-Index) inflationsbereinigt zwischen 1926 und 2020 eine jährliche Rendite von 7,2 % erbracht haben.
Durch die anhaltende Konjunkturerholung treten zyklische und dividendenstarke Aktien auch immer deutlicher als Outperformer hervor. Bis auf wenige Ausnahmen ist der Performance-Unterschied zwischen günstig bewerteten Value-Aktien und den deutlich teureren Technologieaktien mit hohen Wachstumsraten weiter zusammengeschrumpft. Es sprechen nur sehr wenig Argumente gegen eine Dividendenstrategie. Abgesehen von wachstumsorientierten Investoren sind, waren und bleiben Dividendentitel für alle Anleger mit Ausschüttungsorientierung interessant. Sie bieten eine sehr gute Ergänzung zu Anleihen-Investments, die nur noch in ambitionierten Risikoklassen ordentliche Kupons aufweisen.
Finanzmittel zur Zweckerfüllung generieren
Das bedeutet: Dividendentitel sind, waren und bleiben eine sehr gute Ergänzung beispielsweise zu Anleihen-Investments, die nur noch in ambitionierten Risikoklassen ordentliche Kupons aufweisen. Dividendenaktien bleiben das einzig kalkulierbare Instrument, um stabile Cashflows aus einem liquiden Portfolio zu generieren. Sie sind ein wichtiges Basisinvestment für alle konservativ ausgerichteten Portfolios und für jene Investoren, die laufende Ausschüttungen benötigen.
Welche Vorteile das für Privatanleger und semi-professionelle Investoren bringt und wie wichtig die ESG-Konformität ist, lesen Sie auf Seite 2.