Glanz und Gloria
22.10.2020
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Um von einem weiter sinkenden Preis zu profitieren, müssen jedoch Short-Papiere gekauft werden, die den Preis umgekehrt abbilden. Sogenannte Knock-out-Zertifikate vervielfachen noch den Effekt der Preisbewegungen, dies ist allerdings nur sehr erfahrenen Investoren anzuraten. Immerhin hat sich der Ölpreis (Brent Crude Oil) von seinem Tief bei unter 20 US-Dollar (!) auf mittlerweile knapp 40 US-Dollar erholt. Aber auch das ist im langfristigen Vergleich eher unterdurchschnittlich.
Aus dem Schatten getreten?
Zuletzt, und das auch unter Wertentwicklungsaspekten, gelangen wir zum Silber, dem vermeintlich kleinen Bruder des gelben Edelmetalls. Dieses Edelmetall ist in der jüngeren Vergangenheit sehr in den Fokus gerückt. Notierte der Silberpreis lange Zeit in der Spanne zwischen 14 bis 18 US-Dollar je Unze, so steht er aktuell (15.09.) bei 27 US-Dollar. Die ETF-Käufe auf Silber sind seit Anfang des Jahres schneller als die auf Gold gestiegen. Die Bestände erhöhten sich um 50 % auf 900 Millionen Unzen, so eine Verlautbarung aus dem Hause OFI Asset Management. Silber hat mitunter den Vorteil, dass es zunehmend in Technologien zur Energieumwandlung eingesetzt wird. Eine der Anwendungen ist die Elektromobilität. Silber ist ein ausgezeichnetes leitfähiges Element. Auch die Automobilindustrie (Elektroauto) ist ein reger Abnehmer von Silber. „Dabei muss man aber bedenken, dass nur Gold diesen reinen Vermögensanlagecharakter als ‚Safe Asset‘ hat, während die übrigen Edelmetalle stärker als Industriemetalle Verwendung finden und daher enger am Konjunkturzyklus hängen“, gibt Managing Director Krämer zu bedenken. (ah)
Fazit
Berater sollten Edelmetalle/Rohstoffe bei ihrer Suche nach vermeintlich sicheren Häfen durchaus in Betracht ziehen. Diejenigen, die von der Vielseitigkeit, dem Nutzen und den positiven Aussichten überzeugt sind, haben die Wahl zwischen einer Direktanlage, einem entsprechenden Aktienengagement oder anderen indirekten Anlageformen. Sie können zur Diversifikation des Gesamtportfolios beitragen und haben eine Art Versicherungscharakter. Zudem korrelieren sie weniger zu anderen Assetklassen. Zu beachten ist, dass Rohstoffe eine Frühindikatorfunktion haben. Konjunkturelle Abschwünge belasten insbesondere den kleinen Bruder des Goldes, Silber. Der Ölpreis erlebte zuletzt eine Renaissance.