Gewusst wie?!

12.08.2020

/ Foto: © Paweł Czerwiński – unsplash.com

Moderne Mischfonds reagieren auf veränderte Risikofaktoren der Märke und schichten dabei je nach Marktlage um. Die Flexibilität ist hier nicht schmuckes Beiwerk, sondern essentiell für die Performancegenerierung. Diese flexiblen Mischfonds versprechen idealerweise hohe Renditen in guten Börsenphasen, aber auch sozusagen perfekten Krisenschutz, wenn die Märkte einmal nach unten rauschen. Flexibel bedeutet demzufolge, dass der jeweilige Assetklassenanteil mitunter stark variieren kann. Das setzt natürlich eine sehr hohe Kompetenz im Fondsmanagement voraus. Mit Blick auf die Erholung der Aktienmärkte nach den volatilen Wochen im März/April bemerkt Dr. Dirk Rüttgers, Vorstandschef der Do Investment AG: „Seit April haben sich die globalen Aktienindizes erholt und zum Teil sogar Allzeit- Höchststände ausgebildet – trotz anhaltender Krise und trüber Konjunkturaussichten. Grundsätzlich gehen wir von einer weiteren Aktienmarktkorrektur im laufenden Jahr aus. Deshalb haben wir bereits Gewinne realisiert, Positionen umgeschichtet und erste Absicherungsmaßnahmen getroffen. Mit der zur Verfügung stehenden Liquidität gilt es Rücksetzer für Neuinvestitionen zu nutzen.“ Grundsätzlich, so besteht Konsens, kann man bereits mit Aktien und Anleihen ein diversifiziertes gemischtes Portfolio aufstellen. Gegeben dem Umstand, dass sich die Renditen vieler Anleihen im Vergleich zur Vergangenheit auf (sehr) tiefen Niveaus befinden, ergibt sich für viele Investoren jedoch das Bedürfnis, auch noch in andere Anlageklassen zu investieren.

Einig sind sich die Experten dahingehend, dass sogenannte starre Quoten für einzelne Assetklassen bei gemischten Portfolien nicht zielführend sind. Wenn aber die Aktienquote auch nicht endlos erhöht werden kann oder soll, muss weiter über den Tellerrand geschaut werden. Neben dem Stockpicking, der Selektion einzelner unterbewerteter Aktien, kann auch das Beimischen von Rohstoffen in einem gemischten Portfolio durchaus ertragsstabilisierend sein. „Wir erachten Gold als wichtigen Baustein für jedes gemischte Portfolio und damit als sehr gutes Portfoliodiversifikationsinstrument. Darüber hinaus sehen wir für den Goldpreis langfristig sehr gute Performancechancen“, erläutert Merck Finck-Experte Decker und auch Do Investment- Vorstandschef Dr. Rüttgers hat im Kreise der Krise das Gold-Engagement ausgeweitet. Macht sich nun eine größtmögliche Flexibilität auch bezahlt? Nun, wie das Analysehaus Morningstar im vergangenen Jahr berichtete, fällt die Bilanz durchwachsen aus. Große Namen bürgen nicht immer für eine außergewöhnlich gute Wertentwicklung. Natürlich prägen die großen Flaggschiffe das Bild und ziehen viele Gelder an. Der Flossbach von Storch SICAV – Multiple Opportunities sticht dabei positiv hervor. „Eigentlich sei der Fonds zu 74 % in Aktien investiert. Allerdings sei das Portfolio über Derivate teilweise abgesichert. Dadurch wären nach der Absicherung zum 31.05.2020 nur 38 % in Aktien investiert“, bemerkte FvS unlängst in einem Interview. Wie bereits in der Vergangenheit durchaus schon öfters gesehen, ist der Fonds auch relativ stark in Gold investiert. Daneben sind aber auch Namen wie Acatis – Gané Value Event, Invesco – Pan European High Income und Deutsche Concept Kaldemorgen gern gesehen in den Kunden-Portfolien. (ah)

Fazit

Die Mischung macht‘s. Was einfach klingt, ist mitunter etwas schwieriger in der konkreten Umsetzung. Speziell in turbulenteren Zeiten, wie wir sie im Frühjahr gesehen haben. Dennoch sind gemischte Fondslösungen ein Kernbestandteil im Portfolio und nicht umsonst in der Absatzliste weit oben. Und der Kombination verschiedener Anlageklassen ist zumindest theoretisch kaum eine Grenze gesetzt. Rohstoffe und gegebenenfalls andere Alternative Investments könnten sich künftig vermehrt wiederfinden. Dabei sollte Flexibilität mit einer guten Performance Hand in Hand gehen.