Gewinnbringender Dreiklang

13.07.2021

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ESG ist quasi das neue Zauberwort des Investierens. Ob nun aktiv oder über ein passives Vehikel, wer mit der Zeit geht, legt nachhaltig an. Dabei ist Nachhaltigkeit nicht gleichbedeutend mit Umweltschutz. Nein, es ist ein Dreiklang, der zum Erfolg führen kann. Wir haben uns dem Thema und den Top-Fonds etwas näher gewidmet.

Ob nun Experte auf diesem Themengebiet, blutiger Anfänger oder gar nur Interessierter – am Thema Nachhaltigkeit führt kein Weg mehr vorbei. Auch für Finanzinstitute. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Bain & Company. Mehr als 40 % der Befragten würden mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Produkt bei ihrer Bank kaufen, wenn dieses ESG-konform (Environmental, Social, Governance) handele. Die Studie schließt mit dem Fazit, dass Finanzinstitute, die sich gänzlich der Ausrichtung auf Nachhaltigkeit verschreiben, damit bei ihrer Kundschaft überzeugen und profitieren können. Folglich steigt auch die Nachfrage nach nachhaltigen Kapitalanlagen und Finanzierungen. Weitere Studien unterfüttern den Befund. Immer mehr Unternehmen erkennen auch die weiteren Chancen, die nachhaltiges Handeln in sich trägt, und implementieren das Thema tief in ihren Geschäftsmodellen, geht aus einer Studie der Landesbank Baden-Württemberg hervor. Dabei geht es nicht mehr nur um Umweltschutz. Konsens ist, dass nachhaltige Unternehmensstrategien stets auch soziale und ökonomische Aspekte umfassen. Es betrifft eine verbesserte Effizienz, die Steigerung des Unternehmensimages und auch größere Chancen beim Anwerben junger Mitarbeiter. Klingt alles sehr überzeugend und gut. Doch wo ist unter Umständen der Haken? Nun, da ist zum einen die Vielfalt an Definitionsansätzen. Wo verläuft die Trennlinie zwischen nachgewiesenem, nachhaltigem Investieren und bloßer Augenwischerei? Viele Berater und eben auch Investoren fühlen sich demzufolge nur mittelmäßig bis ausreichend über nachhaltige Investments informiert. Hier liegt sicherlich noch einiges im Argen.

Baustein Deutsche Sustainable Finance-Strategie

Die Bundesregierung hat vor kurzem die Deutsche Sustainable Finance-Strategie mit fünf Zielen und 26 Maßnahmen abgesegnet, mit denen Deutschland zum führenden Sustainable Finance-Standort werden soll. Die Maßnahmen beinhalten unter anderem die Verknüpfung des Bundeshaushaltes mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, den Umbau der KfW zu einer Transformationsbank und die Umsetzung eines Nachhaltigkeitskonzepts für alle Anlagen des Bundes. Wörtlich heißt es: „Sustainable Finance ist ein Kernelement des European Green Deal, bei dem die EU-Kommission u. a. Maßnahmen für das Zusammenspiel von öffentlichen und privaten Investitionen in Transformationsprozesse auf dem Weg zu einer klimaneutralen, europäischen Wirtschaft und Gesellschaft bis 2050 auf den Weg bringen wird.“ Zudem verabschiedete die EU-Kommission jüngst die verpflichtende Integration von Nachhaltigkeit in die Anlageberatung sowie einen delegierten Rechtsakt zur Identifizierung von ökologisch nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten gemäß den Bestimmungen der EU-Taxonomie. Insofern ist der regulatorische Druck gegeben, die Politik und sämtliche Akteure müssen handeln. In der Summe wird „grünes Investieren“ sich weiter hin zum Mainstream entwickeln; die Bewegung wird erwachsen und kommt aus der Nische.

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