Gesundheit ist ein hochemotionales Thema
19.08.2019
Nina Henschel, R+V (links oben) | Matthias Gaißer, die Hallesche (links unten) | Roland Roider, die Haftpflichtkasse (rechts oben) | Niko Becker, BIG (rechts unten) / Foto: © finanzwelt
finanzwelt: Wo punkten Ihre Tarife im Besonderen?
Becker» Es gibt die klassische Absicherung und als Alternative die Möglichkeit mit dem Kostenerstattungspaket. Bei der Zusatzversicherung haben wir ein Bonusprogramm gestartet. Da bekommt der Versicherte bis zu 200 Euro und kann damit eine BU-, Pflege- oder Unfallversicherung abschließen. Wenn der Kunde außer Vorsorgeuntersuchungen nichts gebraucht hat, kann er bis zu 600 Euro im Jahr zurückerstattet bekommen.
Henschel» Wir haben bei der Pflege neue Tarife entwickelt, die sehr familienfreundlich und damit für Eltern hoch attraktiv sind. Auch in anderen Tarifen setzen wir stärker darauf familiengeeignet zu sein. Zudem muss es für den Kunden einfach sein: So haben wir in unserem Komfort-Tarif ein Primärarztprinzip, welches aus Kundensicht hoch interessant ist, da es den Preis des Tarifs stabil hält, in der Anwendung für den Kunden aber kaum als Einschränkung spürbar ist.
Gaißer» Die HALLESCHE steht für Verlässlichkeit & Innovation – das ist in der Branche bekannt. Wir waren der erste Versicherer, der sich getraut hat, ein hochwertiges Pflegetagegeld ohne Altersrückstellungen anzubieten. Das erfreut sich zunehmend größerer Beliebtheit. In der PKV haben wir zahlreiche Innovationen wie Vorsorgeschecks eingeführt und jetzt mit „Feel free“ ein Produkt auf den Markt gebracht, das ein Gesundheitsbudget vorsieht. Ich glaube, die Stabilität und Verlässlichkeit bildet unser Vollversicherungstarif NK sehr gut ab – nächstes Jahr 30 Jahre am Markt – unverändert. Wie bei dem NK seit den 90er Jahren, bekommen wir von der Finanzpresse attestiert, dass wir viele tolle Tarife haben und liegen in den jeweiligen Vergleichen ganz weit vorne.
Roider» Wir sind ja hier mit dem Thema Unfallversicherung vertreten. Da sehe ich eine ganz andere Situation. Es gelingt uns als Branche immer weniger, den Bedarf einer Unfallversicherung tatsächlich auch darzustellen, dass sie notwendig und attraktiv erscheint. Wenn ich mir die Zahlen der Unfallversicherung anschaue, dann stagniert das mehr oder weniger seit vielen Jahren.
finanzwelt: Liegt das daran, dass immer noch mehr Produkte verkauft werden, anstelle mit ganzheitlicher Beratung Lücken zu schließen?
Roider» Es gibt bestimmte Spezifikationen, die einen übergreifenden Beratungsbedarf nicht erfassen können. Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass wir gerade in der Krankenversicherung und den begleitenden Produkten zunehmende Komplexität erfahren, weil die fachlichen Herausforderungen ja immens zugenommen haben. Der Beratungsbedarf ist da, aber gleichzeitig ist auch über IDD die Haftungssituation deutlich schwieriger geworden. Das gilt insbesondere für Makler, die ja ganz wesentlich zum Erfolg der privaten Krankenversicherung beitragen. Wegen der langen Dauer ist oft auch nicht absehbar, ob der Beratungsbedarf oder Status von jetzt auch in Zukunft noch für den Kunden gerecht wird.
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