EU AI Act: Was jetzt für Makler wichtig ist

07.04.2025

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Mit der Verabschiedung des EU AI Act hat die Europäische Union Neuland betreten. Erstmals gibt es einen umfassenden rechtlichen Rahmen für den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). Ziel ist die Sicherstellung, künstliche Intelligenz nach den Werten der EU zu entwickeln und einzusetzen. Die neuen Vorgaben betreffen zahlreiche Branchen, darunter auch die Versicherungsbranche. Was bedeutet das aber konkret für Versicherungsmakler, die KI-gestützte Systeme zur Kundenberatung oder zur Optimierung interner Prozesse nutzen?

Versicherungsmakler arbeiten täglich mit hochsensiblen personenbezogenen Daten, beispielsweise mit Gesundheitsangaben oder mit Informationen zu finanziellen Verhältnissen. Bereits die Datenschutz- Grundverordnung (DSGVO) stellt hierzu hohe Anforderungen. Der AI Act geht nun jedoch noch einen Schritt weiter: Wenn KI-gestützte Systeme im Spiel sind, steigen die Anforderungen an Transparenz, Sicherheit und Dokumentation. Konkret heißt das, dass Makler sicherstellen müssen, dass die genutzten KI-Modelle DSGVO- und AI-Act-konform sind. Ein kurzer Blick auf die bestehenden Systeme reicht nicht aus, sondern es bedarf einer gründlichen Prüfung.

Transparenz und Kompetenz werden Pflicht

Damit nicht genug: Die Kundenkommunikation rückt noch stärker in den Fokus. Kunden müssen künftig darüber informiert werden, wenn künstliche Intelligenz in der Beratung oder Entscheidungsfindung zum Einsatz kommt. Kurzum: Wer mit KI arbeitet, muss die Karten auf den Tisch legen. Das stärkt nicht nur das Vertrauen der Kunden, sondern vermeidet auch rechtliche Stolperfallen. Ein weiterer zentraler Punkt des AI Act betrifft die Kompetenz der Nutzer. Für bestimmte Berufsgruppen – darunter voraussichtlich auch Versicherungsmakler – wird eine Schulungspflicht eingeführt. In der VEMA- Akademie am Standort Karlsruhe arbeiten wir bereits an einem umfassenden Schulungskatalog, der unsere Makler gezielt auf die neuen Anforderungen vorbereitet. Die ersten Angebote starten in den kommenden Wochen.

So setzen Makler die neuen Vorgaben um

Was bedeutet das alles nun für die Praxis? Die Umsetzung der neuen Vorgaben erfordert ein strukturiertes Vorgehen. VEMA empfiehlt daher, bestehende KI-Systeme zu prüfen: Sind diese AI-Act- sowie DSGVO-konform? Falls nicht, ist eine Anpassung hier unumgänglich. Des Weiteren sollten Makler klar und transparent darüber informieren, wann und wie KI in der Kundenkommunikation eingesetzt wird. Das schafft Vertrauen. Fundierte Schulungen und optimierte Datenschutzprozesse helfen außerdem, die neuen Anforderungen souverän zu meistern. Wer jetzt die Weichen richtig stellt, kann nicht nur regulatorische Fallstricke vermeiden, sondern auch das Vertrauen seiner Kunden stärken. Transparenz, Kompetenz und Sicherheit werden nämlich in Zukunft noch wichtiger. (mho)

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