AfW analysiert KI-Nutzung in der Finanzberatung

07.04.2025

Foto: Frank Rottenbacher, Vorstand, AfW © AfW

Die Nutzung generativer Künstlicher Intelligenz (zum Beispiel ChatGPT) in der Finanz- und Versicherungsvermittlung nimmt zwar zu, bleibt aber auf niedrigem Niveau. Das ergibt die Auswertung des 17. AfW Vermittlerbarometers mit über 1.100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem November 2024.

Erst 35 % der Vermittlerinnen und Vermittler setzen KI-Tools wie ChatGPT aktiv ein – eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr (16 %). Doch nur 10,5 % der Vermittelnden nutzen KI täglich, weitere 14 % zumindest wöchentlich. Immerhin 16 % planen, KI künftig in ihre Arbeit zu integrieren.

Besonders häufig setzen Vermittelnde KI zur Texterstellung (88 %) und Ideenfindung (62 %) ein, gefolgt von der Informationsbeschaffung. Dagegen spielt der direkte Kundendialog mit KI bisher kaum eine Rolle: Nur 4,8 % haben einen Chatbot für Kundenfragen im Einsatz.

Trotz der zunehmenden Verbreitung gibt es weiterhin große Hürden für die Nutzung von KI in der Finanz- und Versicherungsvermittlung. Die häufigsten Bedenken sind die Fehleranfälligkeit von KI (56 %), der mögliche Kontrollverlust (41 %) und Datenschutzbedenken (38 %). Die Komplexität der Technologie stellt für 36 % der Vermittelnden eine Herausforderung dar.

„Die Ergebnisse zeigen, dass viele Vermittelnde das Potenzial von KI noch nicht voll ausschöpfen. Dabei kann KI entscheidend zur Effizienzsteigerung beitragen – sei es bei der Ideenfindung für Kundenansprachen, der Erstellung und Überarbeitung von Texten oder der Zusammenfassung von Dokumentationen“, sagt Frank Rottenbacher, Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. Um den Einstieg in KI zu erleichtern, wünschen sich 75 % der Vermittelnden Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Tools. 61 % benötigen Hilfe bei der Integration von KI in ihre Arbeitsprozesse, und 54 % haben Fragen zu rechtlichen Rahmenbedingungen.