Generali-Studie: Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 2024

12.11.2024

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Um gut ausgebildete Fachkräfte zu gewinnen, setzen Arbeitgeber im Mittelstand auf Modelle der bAV mit Zusatzleistungen. Sie zählen zu den wichtigsten und erfolgreichsten Mitteln zur Mitarbeiterbindung. Das ist eines der wesentlichen Ergebnisse der neuen Studie „Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand“, die gemeinsam von der Generali Deutschland und F.A.Z. Business Media, dem Fachverlag der F.A.Z.-Gruppe, herausgegeben wird. Die Studie basiert auf einer repräsentativen forsa-Umfrage unter 200 Personalverantwortlichen in deutschen mittelständischen Unternehmen.

Im deutschen Mittelstand ist jeder zweite Arbeitgeber davon überzeugt, dass sich mit einem attraktiven bAV-Angebot einschließlich einer Hinterbliebenenversorgung deutlich leichter Nachwuchskräfte überzeugen und Fachkräfte an das Unternehmen binden lassen. Insgesamt zählen jeweils drei Viertel der Befragten eine Hinterbliebenenabsicherung und eine Berufsunfähigkeits- bzw. Invaliditätsabsicherung zu den Zusatzleistungen, die ein bAV-Modell als Bindungsinstrument enthalten sollte.

„Wenn es darum geht, Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten, setzen acht von zehn Betrieben im Mittelstand auf die Betriebsrente mit einer finanziellen Arbeitgeberkomponente. Fast ebenso viele Arbeitgeber zeigen sich mit der Wirkung der bAV auf die Bindung der Beschäftigten zufrieden“, sagt Dr. Thorsten Fischer, Head of bAV der Generali Deutschland. „Unsere Studienergebnisse verdeutlichen, dass die bAV zu den wirksamsten HR-Instrumenten zählt, die der deutsche Mittelstand einsetzt.“

Nachholbedarf bei Angeboten für Beschäftigte mit hohem Vorsorgebedarf

Vor allem für Beschäftigte mit einem hohen Vorsorgebedarf sehen mittelständische Betriebe Nachholbedarf. Jedes vierte befragte Unternehmen der Studie stellt ein entsprechendes bAV-Angebot bereit. 72 Prozent von diesen Befragten sind mit der Wirkung des bAV-Angebots sehr zufrieden bzw. zufrieden. Dabei sehen sie eine besondere Eignung bei einer hohen steuerlichen Förderung der Vorsorgeaktivitäten sowie bei höheren Arbeitgeberzuschüssen in der Entgeltumwandlung. Zwei Drittel der befragten Unternehmen sind höhere Garantieleistungen in bAV-Plänen wichtig.

Die bAV-Marktdurchdringung kommt im Mittelstand kaum voran

Seit wenigen Jahren zeigt sich eine zunehmende Zurückhaltung der Beschäftigten bei der Entgeltumwandlung zugunsten einer bAV. Vor allem kleinere und mittlere Betriebe mit 50 bis 250 Beschäftigten verzeichnen einen Rückgang der Teilnahme an der Entgeltumwandlung. Tatsächlich berichten die Befragten bereits seit dem Vorjahr, dass die Marktdurchdringung der Entgeltumwandlung ohne Arbeitgeberzuschuss sinkt. Offensichtlich halten sich die Beschäftigten in Zeiten steigender Preise bei der kapitalgedeckten Altersvorsorge über Entgeltumwandlung zurück, wenn der Arbeitgeber keinen finanziellen Beitrag leistet. Die befragten bAV-Experten beziffern den Anteil des Topmanagements, der mindestens ein bAV-Angebot nutzt, im Schnitt mit 53 Prozent – im Vorjahr waren es noch 56 Prozent. Der aktuelle Durchschnittswert für die Marktdurchdringung im mittleren Management beträgt nahezu unverändert 45,1 Prozent nach 44,7 Prozent im Vorjahr. Die Ebene der Mitarbeiter weist hingegen mit 42,4 Prozent einen Wert auf, der um 2,6 Prozentpunkte deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres liegt. Wie schon bei der Entgeltumwandlung schlagen sich die verhaltenen wirtschaftlichen Aussichten, gemessen an der Marktdurchdringung der bAV, in der Industrie deutlich stärker nieder als in Dienstleistungsbetrieben. Auf allen Hierarchieebenen weisen Dienstleister eine höhere Marktdurchdringung auf als Betriebe in der Industrie.