Gemischter Ausblick auf 2019
05.12.2018
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sind die deutschen Anleger für ihre persönliche finanzielle Situation insgesamt optimistisch / Foto: © stockphoto-graf - stock.adobe.com
Persönliche Lage unabhängig von Gesamtentwicklung
Angesichts der Probleme im Westen und Süden der EU und den damit verbundenen Befürchtungen, dass diese auf den Rest Europas und damit auch auf Deutschland ausstrahlen könnten, verwundert es wenig, dass die Anleger auch beim Blick auf die Entwicklung im eigenen Land im nächsten halben Jahr pessimistisch sind. So rechnen 32 % der Befragten damit, dass sich die deutsche Konjunktur eintrüben wird – eine Steigerung um 6 Prozentpunkte gegenüber der Umfrage im Vorquartal und der höchste Wert seit dem ersten Quartal 2016. 13 % blicken jedoch weiterhin optimistisch in die Zukunft, ähnlich viele wie im Vorquartal. Jedoch lag der Anteil der Optimisten Anfang des Jahres noch mit 29 % mehr als doppelt so hoch. Auch der Anteil derjenigen, die an eine konstante wirtschaftliche Entwicklung glauben, hat sich innerhalb eines Quartals verringert, und zwar um fünf Prozentpunkte auf 56 %. Trotz der durchaus weit verbreiteten Skepsis bezüglich der künftigen wirtschaftlichen Lage, glauben 67 %, dass ihre persönliche finanzielle Lage gleich bleiben wird. Immerhin 23 % glauben, dass sich ihre persönliche finanzielle Lage in den nächsten sechs Monaten verbessern wird. Beide Werte sind damit fast identisch mit den Antworten der Vorquartalsumfrage. Lediglich jeder zehnte Sparer glaubt, dass sich seine eigene finanzielle Lage kurzfristig verschlechtern wird, eine leichte Verbesserung um zwei Prozentpunkte gegenüber der Vorquartalsumfrage. „Viele Menschen stehen derzeit in Lohn und Brot, weshalb sie auf absehbare Zeit keine finanziellen Einschnitte für sich persönlich befürchten“, erklärt Gay die unterschiedlichen Erwartungen für die Gesamtsituation und die persönliche Lage.
Quo Vadis, DAX?
Im vergangenen Oktober erreichte der DAX erstmals die Marke von 13.000 Punkten, ist derzeit von dieser Marke aber ca. 1.800 Punkte entfernt. Dass der Aktienindex bald wieder diese Marke erreichen wird, glaubt nur die Minderheit der Anleger. So gehen 31 % davon aus, dass die Aktienkurse im nächsten halben Jahr fallen werden, im Vorquartal glaubten das nur 26 %, vor einem Jahr sogar nur 15 %. Die Zahl der Optimisten ist hingegen mit 22 % fast gleich geblieben (Vorquartal: 24 %). Vor einem Jahr hatten diese aber noch einen Anteil von 36. Auch die Zahl der Befragten, die mit konstanten Aktienkursen rechnen, ist zurückgegangen: Von 37 % im Vorquartal auf 31 %. „Anleger sollten sich durch die politischen Streitigkeiten nicht verunsichern lassen, denn Aktien bieten auf lange Sicht die höchsten Renditechancen“, rät Giovanni Gay. Er rät deshalb im aktuellen Marktumfeld zu defensiveren Mischfonds. Auch seien Fondssparpläne eine Möglichkeit, mit denen Sparer in kleinen Schritten in den Aktienmarkt einsteigen könnten. (ahu)