„Gemeinsam Stärken nutzen“

16.04.2020

Sven Burkart, Geschäftsführer der WIFO GmbH / Foto: © WIFO GmbH

Es war ein echter Paukenschlag auf dem Poolmarkt: Am 7. Februar gaben blau direkt und WIFO eine organische Fusion bekannt. Rechtlich bleiben die Pools eigenständig. Welche Ziele mit der Zusammenarbeit verfolgt werden, erklärt WIFO-Geschäftsführer Sven Burkart im Interview. Zudem spricht er darüber, welche Auswirkungen die Corona-Krise auf den Gewerbeversicherungsmarkt hat.

finanzwelt: Herr Burkart, Sie haben das Unternehmen 2018 von Ihrem Vater übernommen. Hat der Wechsel der Geschäftsführung die Weichen in Richtung digitalisierte Versicherungsleistungen gestellt? Sven Burkart» Das erste Jahr war davon geprägt, sich mit der Verantwortung und den damit verbundenen Umstellungen vertraut zu machen und viel über die neuen Aufgaben zu lernen. Im Jahr 2019 haben wir dann sukzessive begonnen jeglichen Prozess, jegliches System und die gesamte IT-Landschaft zu überprüfen und die richtungsweisende Entscheidung in Richtung Digitalisierung zu treffen. Diese ist für uns, aber auch für unsere Maklerpartner, definitiv die größte Zukunftsherausforderung. Vor allem Verwaltungsprozesse gilt es, zu verschlanken und durch den Einsatz intelligenter Technologie zu optimieren.

finanzwelt: Im Bereich der Gewerbeversicherungen sind Sie sehr stark aufgestellt. Wie kam es dazu und was bieten Sie den Maklern? Burkart» Von vornherein war die Vision, einen Servicepool für Versicherungsmakler aufzubauen, denn so etwas gab es am Markt damals noch nicht. Insbesondere die Spezialisierung auf gewerbliche Sachrisiken war von Anfang an geplant. Wir haben 1987 mit dem Bereich KFZ(-Flotten) und deren Deckungskonzepten angefangen und bieten den Maklern daher vor allem 30 Jahre Erfahrung. Diese ist davon geprägt, dass wir schon früh eines erkannt haben: Makler benötigen vor allem im Bereich der gewerblichen Sachversicherung, aber auch bei biometrischen Risiken, sowie der bAV die größte Hilfe. Basierend darauf haben wir, uns über viele Jahre hinweg, ein am Markt unvergleichliches Wissen, eine Datentiefe und jede Menge Erfahrungen aufgebaut. Konkret stechen innerhalb unserer Gewerbeversicherungen insbesondere die gewerblichen Gebäudekonzepte, unsere Lösungen für den Gastronomiebereich sowie unsere Rahmenverträge im Bauhaupt- und Nebengewerbe heraus.

finanzwelt: Warum haben Sie sich dafür entschieden, mit blau direkt über einen Zusammenschluss zu verhandeln? Burkart» Eine große Lücke der WIFO war der Umgang mit BiPRO und GDV, die es unbedingt zu schließen galt. In einer gestarteten Ausschreibung wurde auch blau direkt als Anbieter der Schnittstellentechnologie ins Anbieterportfolio mit aufgenommen. Begonnen hat unsere Zusammmenarbeit damals mit einem leckeren Essen in Hamburg, bei dem es um das erste Kennenlernen ging. Beide Seiten haben sofort gemerkt, dass es menschlich perfekt zusammenpasst und dass vor allem Vertrauen von Anfang an gegeben ist. Das ist nicht selbstverständlich, für eine derartige Kooperation aber unerlässlich. Sie kann nicht nur auf gegenseitiger Vorteilnahme beruhen. Bei einem zweitägigen Arbeitsworkshop wurde dann letztendlich die Kooperation verabschiedet, da beide Seiten zu dem Ergebnis gekommen waren, dass sich das jeweilige Serviceangebot der beiden Firmen wunderbar ergänzt. So können wir im Sinne unserer Maklerpartner unsere Stärken gemeinsam nutzen und die Schwächen der jeweils anderen Seite perfekt ausgleichen. Das bezieht sich vor allem auf die operativen Abteilungen, auch der Einkauf und die IT-Innovation profitiert davon. Für WIFO und unsere Maklerpartner bedeutet das, dank der blaudirekt-Technologie, unter anderem Vorteile bei der Verschlankung von Beratungs- und Verwaltungsprozessen. Ziel ist schließlich der Einsatz intelligenter Technologien. Insgesamt kann man die Anforderungen der Digitalisierung nur gemeinsam schaffen.

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