Gegen die Folgen des Klimawandels versichern?
22.05.2023
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Der aktuelle Assekurata-Ausblick zum Thema „Marktausblick zur Schaden- und Unfallversicherung 2023/2024“ zeigt: Im Jahr 2022 wurden die Bilanzen der deutschen Schaden-/Unfallversicherer erneut auf eine harte Probe gestellt. Nachdem die Gesellschaften durch die wirtschaftlichen Folgen der Anti-Corona-Maßnahmen und die hohe Elementarschadenlast (z. B. Sturmtief Bernd), erstmals seit langer Zeit wieder einen versicherungstechnischen Verlust verzeichnet hatten, kämpfte die Branche auch den Folgen der ausufernden Inflation.
Laut der Rating-Agentur Assekurata stand durch das weitgehende Ausbleiben größerer Elementarschadenbelastungen am Ende branchenweit dennoch ein versicherungstechnischer Gewinn. Aufgrund der hohen Inflationsraten seien aber auch 2023 Beitragsanpassungen nötig.
Der Wettbewerbsdruck in den einzelnen Zweigen werde folglich weiter zunehmen und die Prämienanpassungen ein Stück weit begrenzen, was die Margen der Versicherer kurzfristig belasten wird. Gegenläufige Effekte seien hingegen aus dem gestiegenen Zinsniveau zu erwarten, deren Auswirkungen jedoch kurzfristig eher begrenzt sein dürften.
Mittel- bis langfristig muss die Branche zudem Antworten auf
immer häufigere und teurere Elementarschadenereignisse finden. Die
Rating-Agentur betont, dass die Frage nach einer verpflichtenden Absicherung
von Elementarschäden nur einer von vielen zentralen Punkten sei, welcher die
Branche beim Thema Nachhaltigkeit beschäftigt. Darüber hinaus müsse geklärt
werden, wie sich die Folgen des Klimawandels künftig weiterhin versichern lassen
und wie die Risiken einer nachhaltigen Lebensweise bedarfsgerecht gedeckt
werden können. (ml)